Article
Der Platzbauch – eine retrospektive Analyse
Search Medline for
Authors
Published: | May 17, 2010 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Der postoperative Platzbauch stellt nach wie vor ein chirurgisches Problem mit hoher Letalität dar. Wir untersuchten unser „PB Patientenkollektiv“ um die aktuellen Therapiestrategien ggf. zu modifizieren.
Material und Methoden: In einer retrospektiven Kohortenstudie (1987–2008) von 19.545 Laparotomien konnten 116 Pat (0,59%), 88 männlich und 28 weiblich, mit einem revisionsbedürftigen postoperativen Platzbauch identifiziert werden. Es erfolgte eine Analyse der Daten der Erstoperation: Vorerkrankungen, intraoperative Kontamination, Notfalleingriff sowie Analyse der Revisionslaparotomie bezüglich postoperativer Morbidität und Mortalität. Ausserdem wurden die Patienten in 3 Gruppen eingeteilt: Restitutio, Rezidiv und Exitus letalis.
Ergebnisse: Bei der Einteilung der Patienten in die 3 Gruppen zeigte sich folgenede Verteilung: Restitutio: n=83, Rezidiv: n=11, Exitus letalis: n=22 Patienten. Die Verteilung der Patienten auf die 3 Gruppen zeigte bezüglich der Begleiterkrankungen an Leber/Galle und Niere signifikante Unterschiede zugunsten der Patienten in den Gruppen Rezidiv und Exitus letalis. Gleiches zeigte sich bei den postoperativen Komplikationen nach der PB Operation und auch bei der Therapie zeigte sich eine statistisch signifikant unterschiedliche Verteilung der Patienten auf die 3 Gruppen. Von 116 Patienten erhielten 67 eine Stütznaht, 29 eine direkte Naht und 19 ein Laparostoma. In der Gruppe Rezidiv (n=11) erhielten 9 Patienten eine Stütznaht, in der Gruppe Exitus (n=22) erhielten 16 Patienten eine Stütznaht. Von den insgesamt 19 Patienten die ein Laparostoma erhielten entfielen 14 auf die Gruppe Restitutio.
Schlussfolgerung: Das überraschend gute Outcome in der Gruppe der Patienten die mit einem Laparostoma therapiert wurden legt nahe, die Indikation zum Laparostoma in Zukunft grosszügiger zu Stellen.