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Ektopes Pancreas als mediastinaler Tumor
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Der Häufigkeit nach sind bei großen Raumforderungen des vorderen Mediastinums Lymphome (Hodgkin/non-Hodgkin), Thymustumoren (hauptsächlich Thymome) oder auch Teratome anzutreffen. Die Symptomatik und genaue bildgebende Charakteristik sind nicht immer zur Differentialdiagnose zielführend. Wegen der sehr unterschiedlichen Therapie-Konsequenzen sind auch sehr seltene Tumoren zu berücksichtigen. Eine FNP- oder Stanzbiopsie ist vor der Therapieentscheidung vielfach wesentlich.
Ergebnisse: Ein 18-jähriger sehr sportlich aktiver Patient wurde wegen Leistungseinschränkung mit leichter Dyspnoe mit unerwartetem Perikarderguß diagnostiziert. Nach Punktion und weiterer Aufarbeitung ergab sich der Nachweis eines monströsen Tumors im vorderen Mediastinum. Eine Biopsie nach CT-gestützter Punktion ergab die überraschende Diagnose einer Pancreatitis. Nach Ausschluß einer Verwechslung wurde anhand der Schnittbilddiagnostik die Resektabilität geklärt und die Indikation zur operativen Therapie gestellt. Es erfolgt über eine mediane Sternotomie eine komplette Resektion des im Bereich des vorderen Mediastinums unter Einbeziehung des Thymus lokalisierten Tumors. Histlogisch bestätigte sich die Diagnose eines ektopen entzündlichen Pancreastumors. Der weitere Verlauf war ungestört mit Restitutio des Patienten ohne Rezidiv.
Schlussfolgerung: Die typische Differentialdiagnose von Mediastinaltumoren sollte auch seltene Entitäten berücksichtigen, deren Besonderheiten zu beachten sind. Eine chirurgisch dominierte komplexe Therapie ist im Falle des hier vorliegenden ektopen mediastinalen Pancreastumors erfolgreich gewesen.