gms | German Medical Science

127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Die Interdisziplinäre Station im Rahmen des Gefäßzentrums – ein Erfahrungsbericht

Meeting Abstract

  • Florian Thermann - St. Elisabeth und St. Barbara Halle, Gefäßchirurgie, Halle, Deutschland
  • Udo Junge - St. Elisabeth und St. Barbara Halle, Gefäßchirurgie, Halle, Deutschland
  • Sirka Steudte - St. Elisabeth und St. Barbara Halle, Gefäßchirurgie, Halle, Deutschland
  • Ulrich Wollert - St. Elisabeth und St. Barbara Halle, Gefäßchirurgie, Halle, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch440

doi: 10.3205/10dgch440, urn:nbn:de:0183-10dgch4400

Published: May 17, 2010

© 2010 Thermann et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Im Rahmen von Zentrumsbildungen haben sich zunehmend Gefäßzentren etabliert. Grundgedanke ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener, an der Gefäßmedizin beteiligter, Fächer. Ziel ist die umfassende Patientenversorgung auf „kurzem Weg“. Dem theoretischen Gedanken stehen allerdings die praktischen Probleme von getrennten Stationen und Ärzteteams sowie eines nicht immer auszuschließenden Konkurrenzdenkens (interventionell vs. op, konservativ vs. Intervention) der beteiligten Fachabteilungen entgegen.

Material und Methoden: In der eigenen Klinik wurde das Gefäßzentrum erstmalig 2006 zertifiziert. Um den interdisziplinären Aspekt hervorzuheben, wurde von Beginn an eine intern./angiolog./gefäßch. geführte Station unter gleichberechtigter personeller Besetzung implementiert.

Ergebnisse: Wir blicken auf die dreijährige Erfahrung des o.g. Modells zurück. Es hat sich eine interdisziplinäre Kultur entwickelt, in der die beteiligten Fachkollegen miteinander die Erstdiagnostik, die Therapiestrategie und die Planung der Therapie festlegen bzw. ausarbeiten. Es haben sich Schnittmengen in chirurgischem (Wundbeurteilung/-behandlung) sowie internistisch/angiologischem (angiol. Diagnostik) Arbeitsbereichen ergeben, die zunehmend auch fachübergreifend bewältigt werden können.

Schlussfolgerung: Rückblickend ist die interdisziplinäre Station des Gefäßzentrums ein Erfolgsmodell. Synergieeffekte sorgen dafür, dass die patientenbezogenen Abläufe optimal koordiniert werden können. Als Nebeneffekt erfahren die beteiligten Kollegen eine deutliche Erweiterung ihres eigenen Spektrums. Meinungsumfragen ergaben eine hohe Zufriedenheit bei Patienten und den betreuenden niedergelassenen Kollegen.

Die Implementierung einer interdisziplinären Station stellt die optimale Form des Zentrumgedankens dar. Dies gilt für Patienten und Personal gleichermaßen.