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Ist die Durchführung einer R+ Pankreaskopfresektion bei Pankreaskarzinom gerechtfertigt?
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Eine Resektion stellt derzeit die einzige potenziell kurative Option beim Pankreaskarzinom (PaCa) dar (Heilung etwa bei jedem achten R0-resezierten Patienten). Da aufgrund des Wachstumsverhaltens eine R0-Resektion nicht immer gelingt stellt sich die Frage ob, nach Laparotomie in solchen Fällen, eine R+-Pankreatoduodenektomie (PD-R+) oder ein palliativer Bypass (BYP) erfolgen soll.
Material und Methoden: Wir analysierten unsere prospektive Pankreasdatenbank bezüglich aller R-0 und R-+-resezierten oder BYP-Patienten mit einem PaCa seit 1994. Analysiert wurden perioperativer Verlauf und Überleben.
Ergebnisse: 324 Patienten mit PaCa wurden operiert, Überlebensdaten lagen von 306 (151 PD-R0, 60 PD-R+, 95 BYP) vor. Alter, Gesamtkomplikationsraten (47–54%) und OP-Mortalität (4% PD, 6% BYP) zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen den 3 Gruppen, ebenso wenig die Dauer des Aufenthaltes (median 14–16 Tage). Das 5-Jahresüberleben betrug 18% nach PD-R0, 8% nach PD-R+ und 0% nach BYP (p<0,001). Patienten mit einer PD-R+ überlebten im Median 14 Monate nach OP und damit um 8 Monate länger als nach BYP (ÜL 6 Monate; p<0,001).
Schlussfolgerung: Eine palliative (d.h. schnittrandpositive) Resektion von Pankreaskarzinomen ist wegen eines vergleichbaren perioperativen Verlaufs aufgrund des deutlich längeren Überlebens in ausgewählten Fällen einer alleinigen Bypassoperation überlegen. Diese Tatsache könnte bei stetig besseren multimodalen Therapieoptionen in Zukunft sogar noch an Bedeutung zugewinnen.