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Ist eine Früherkennung von Pankreasfistel-gefährdeten Patienten mittels präoperativer Computertomographie möglich?
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Weiches Pankreas und schmaller Gang sind Risikofaktoren für Leckage nach Pankreasresektionen. Ziel der Studie war zu prüfen, ob die Pankreaskonsistenz und der Gangdurchmesser durch eine präoperative Computertomographie exakt beurteilbar sind.
Material und Methoden: Gewebedichte vom Pankreas, Leber und Subkutanfett wurde bei 70 Patienten mit Pankreasoperationen in Hounsfield Einheiten (HU) prospektiv erfasst. Die objektive Gewebehärte wurde intraoperativ mit einem Durometer in Shore Units (SU) erfasst. Die Gewebedichte wurde dann mit der Gewebehärte verglichen. Der CT-bestimmte Pankreasgangdurchmesser wurde mit dem Durchmesser am histologischen Präparat verglichen.
Ergebnisse: Bei 36 Männern und 34 Frauen erfolgten 38 Pankreaskopfresektionen, 13 totale Pankreatektomien, 11 Linksresektionen, 8 Explorationen bei 45 Malignomen, 14 chronischen Pankreatititiden, 11 benignen Tumoren. Die CT-bestimmte Pankreas-, Leber- und Fettdichte war 95 HU, 75,5 HU und –104 HU jeweils. Durometrische Pankreas- und Leberhärte unterschieden sich nicht, 46 SU vs 42 SU und waren höher als Fetthärte 33 SU, p<0,01. Es bestand keine Korrelation zwischen CT-Dichte und Gewebehärte, r=0,05, p=0,767. Es bestand eine hohe Korrelation zwischen CT-bestimmtem und histologisch am Präparat gemessenem Pankreasgangdurchmesser, 3,2±0,6 mm vs 4,1±0,7mm, r=0,82, p<0,01. Die Gewebehärte sowie die CT-Dichte am Resektionsrand bei 7 Patienten mit Leckagen waren signifikant niedriger als bei den Restpatienten: 34 SU vs 46 SU, p<0,05 und 86,7 HU vs 103,5 HU, p<0,05. Patienten mit und ohne Leckage zeigten keinen Unterschied im Pankreasgangdurchmesser: 2,8±0,3 mm vs 3,4±0,4 mm.
Schlussfolgerung: Das präoperative CT und die intraoperative Gewebehärtemessung eignen gut zur Identifizierung von Risikopatienten bei Pankreasresektionen.