Article
Prognostische Bedeutung disseminierter Tumorzellen bei Patienten mit resezierten colo-rektalen Lebermetastasen
Search Medline for
Authors
Published: | May 17, 2010 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Ziel der Studie war es bei Patienten mit resezierten colo-rektalen Lebermetastasen (CRLM) prognostische Faktoren hinsichtlich des Gesamtüberlebens zu analysieren. Hierzu sollte insbesondere die Bedeutung disseminierter Tumorzellen im Blut und Knochenmark und der Einfluss der Lebensqualität (LQ) auf das Überleben der Patienten nach erfolgter Resektion von CRLM untersucht werden.
Material und Methoden: Insgesamt wurden 108 Patienten mit einer R0 oder R1 Resektion von CRLM eingeschlossen. Präoperativ wurde je 10 ml Blut und Knochenmark (KM) asserviert, in denen disseminierte Tumorzellen (DTC) mittels CK 20 RT-PCR nachgewiesen wurden. Die Lebensqualitätsparameter wurden mit dem EORTC QLQ-C30 Fragebogen erfasst. Mit Hilfe univariater Analysen wurden mögliche prognostische Faktoren ermittelt, die im multivariaten Modell auf Signifikanz geprüft wurden.
Ergebnisse: Bei 97/108 Patienten wurde eine R0 Resektion durchgeführt. Bei 43/108 Patienten wurden DTC im Blut nachgewiesen, wobei nur bei 19/78 Patienten Tumorzellen im KM detektiert wurde. Die univariate Analyse zeigte, dass DTC im Blut ein Parameter für ein schlechteres Gesamtüberleben (OS) (p=0,05) war. Bei Patienten mit >1 CRLM, waren DTC im Blut ein hoch signifikanter Faktor (p=0,0028) hinsichtlich eines schlechteren OS. In der univariaten Analyse zeigte sich für folgende Faktoren ein signifikant schlechteres OS: postoperative Bluttransfusion (p=0,04), Metastasengröße >5 cm (p=0,028) und Majorresektion (p=0,001). Diesen Faktoren hatten auch Einfluß auf die LQ (Gruppenunterschiede >10 Punkte) ohne statistisch signifikant zu sein.
Schlussfolgerung: Der Nachweis DTC im Blut ist ein wichtiger prognostischer Marker hinsichtlich des Überlebens der Patienten nach erfolgter Lebermetastasenresektion. Dies unterstützt die Strategie auch nach erfolgter R0-Resektion von CRLM eine adjuvante Chemotherapie durchzuführen, um die „minimal residual disease“ zu bekämpfen.