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Das Spenderalter beeinflusst die Immunantwort nach Organtransplantation
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Der steigende Organmangel führt zu einer zunehmenden Verwendung alter Spenderorgane. Wir postulierten, dass altersbedingte Organveränderungen zu einer verstärkten Immunantwort des Empfängers führen.
Material und Methoden: In einem Maus-Herztransplantationsmodell (bm12® B6, Spenderalter: 3, 12 und 18 Monate) wurden die Immunogenität alter Spenderorgane sowie die Immunantwort nach Transplantation untersucht und mit naiven Kontrollen verglichen.
Ergebnisse: Alte naive Herzen enthielten vor Transplantation signifikant mehr CD4+ und CD8+ T-Zellen und Dendritische Zellen (18mths vs. 3mths: CD4+: 2.77% vs. 1.35%, CD8+: 3.90% vs 1.71%, CD11c+: 46.1% vs.11.8%, p<0.05). Während das Transplantatüberleben vergleichbar war, wurden nach Transplantation alter Herzen signifikant mehr NK-Zellen (NK 1.1+CD3-) und Dendritische Zellen (DC)(CD11c+I-Ab+ and CD11c+CD40+) in Empfängermilzen gefunden (Tag 14:p<0.05). Erhöhtes Spenderalter führte zu einer signifikanten Zunahme von Effektor/Memory T-Zellen (CD4+CD44high, CD62Llow). Hingegen waren früh aktivierte T- Zellen und IL-2+ CD4+T-Zellen, aber auch regulatorische T-Zellen (CD4+CD25+FoxP3+) erniedrigt (p<0.01). Ebenso waren die alloreaktive Proliferation (Mixed Lymphocyte Reaction, MLR) und IFNγ-Produktion (ELISPOT) in Empfängermilzen reduziert (p=0.05). Diese Ergebnisse deuten auf eine verzögerte T-Zellaktivierung nach Transplantation alter Organe hin.
Schlussfolgerung: Zusammenfassend war erhöhtes Spenderalter mit einer erhöhte Anzahl "passenger leukocytes" assoziiert, welche zu einer verstärkte frühen Aktivierung der angeborenen Immunität und memory T-Zellen und einer verzögerten T-Zellaktivierung führte.