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Untersuchung zur Fettpräferenz nach Roux-en-Y Gastric Bypass in der Ratte
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Viele Patienten berichten nach Roux-en-Y Gastric Bypass (RYGB) von einer reduzierten Vorliebe für fettreiche Speisen. Diesbezüglich führten wir drei Experimente in der Ratte durch.
Material und Methoden:
- 1.
- 26 Wistar-Ratten erhielten entweder eine RYGB oder Sham OP. Prä- und postoperativ wurden für 48 h drei Futtersorten mit unterschiedlichem Fettgehalt gleichzeitig angeboten und die Futtermenge gemessen.
- 2.
- Vor und 20 bzw. 200 Tage nach RYGB bzw. Sham-OP (je n=10) wurde den Ratten für je 48 h gleichzeitig Wasser und Intralipidlösung steigender Konzentration angeboten (0.005%, 0.01%, 0.05%, 0.1%, 0.5%, 1%, 5%). Wasser- und Intralipidaufnahme wurde alle 24 h gemessen.
- 3.
- Durchführung einer konditionierten Geschmacksaversion für Fett nach RYGB (n=16) und Sham-OP (n=22) mit via Magensonde appliziertem Maiskeimöl oder NaCl 0.9% als Kontrolle. Als konditionierter Reiz diente 0.3%ige Saccharinlösung.
Ergebnisse:
- 1.
- RYGB Ratten zeigten eine deutlich reduzierte Präferenz für fettreiches Futter (28.2±1 g vs. 16.6±1 g, p<0.05), während die Präferenz für fettarme Nahrung anstieg (3±0.5g vs. 8.4±1g, p<0.05). Nach Sham-OP zeigte sich keine Veränderung der Präferenz.
- 2.
- RYGB Ratten zeigten im Vergleich zu den sham-operierten Ratten eine niedrigere Präferenz für hohe Intralipidkonzentrationen (Intralipid 0.5%: 82.4±3.8% vs. 66.5±5.5%, p<0.01; Intralipid 1%: 90.7±2.8% vs. 74.1±4.5%, p<0.01; Intralipid 5%: 92.8±1.7% vs. 63.2± 5.5%, p<0.001). Die reduzierte Präferenz für Fett war auch 200 Tage nach OP noch nachweisbar.
- 3.
- RYGB Ratten tranken nach Applikation des Maiskeimöls weniger Saccharinlösung als alle anderen Kontrollgruppen (Sham NaCl: 93.1±3.6% vs. Sham Maiskeimöl: 87.8±6.1% vs. RYGB NaCl: 90.1±4.0% vs. RYGB Maiskeimöl: 43.6±14.5%, p<0.001).
Schlussfolgerung: RYGB reduziert die Präferenz für fettreiche Nahrung in der Ratte. Die Veränderungen korrelieren mit Patientenberichten nach RYGB und sind teilweise mit dem Phänomen der klassischen Konditionierung erklärbar. Die zugrundeliegenden Mechanismen tragen möglicherweise zum Gewichtsverlust nach RYGB bei.