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Therapie-Planungssystem zur Berechnung des thermischen Destruktionsvolumens der Radiofrequenzablation von Lebertumoren – ex-situ Evaluation unter Einbeziehung des Kühleffektes von Lebergefäßen
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Die onkologische Sicherheit der Radiofrequenzablation (RFA) ist insbesondere durch den Kühleffekt großer Lebergefäße eingeschränkt. Ziel der vorliegenden Studie war es, ein interdisziplinär entwickeltes Planungssystem für die RFA von Lebertumoren in Hinblick auf die Vorausberechnung von Thermoläsionen unter Berücksichtigung des Gefäßkühleffektes ex-vivo zu validieren.
Material und Methoden: Über eine Zielvorrichtung wurden in frische Schweinelebern ex-situ ein RF-Applikator (DM 1,8 mm; Elektrodenlänge 30 mm; intern gekühlt) und in 5 mm Abstand eine perfundierte Glasröhre mit definiertem Fluß (0–500 ml/min) eingebracht. Die RFA wurde mit 30 W/15 kJ durchgeführt. Nach RFA wurde die Leber im Mittelpunkt des Applikators zerteilt und die Thermoläsion digital vermessen. Parallel hierzu wurde die RFA mit dem Planungssystem simuliert. Zur Auswertung der Übereinstimmung zwischen ex-situ Befund und Planungsergebnis wurde eine morphometrische Analyse durchgeführt.
Ergebnisse: Es wurden 40 RF-Ablationen ex-situ durchgeführt. Die Sensitivität (korrekte Vorhersage des Destruktionsvolumens) betrug 0,96±0,05. Die Spezifität (korrekte Vorhersage des nicht destruierten Areals) betrug 0,75±0,10. Es zeigten sich keine sig. Differenzen für die Sensitivität und Spezifität bei Flüssen von 0 ml/min (nicht perfundierte Glasröhre) und 1, 5, 10, 100, 250 und 500 ml/min.
Schlussfolgerung: 1.) Zur Vorhersage von Thermoläsionen nach RFA wurde ein computergestütztes Therapie-Planungssystem entwickelt. 2.) Mit dem System ist erstmals die Kalkulation des Kühleffektes von Lebergefäßen bei der RFA möglich. 3.) Die ex-situ Evaluation zeigte eine sehr hohe Sensitivität, jedoch noch zu verbessernde Spezifität (DFG, Nr. RI1131/3-2).