Article
Inhibition von TCF7L2 mittels RNA-Interferenz sensibilisiert kolorektale Krebszellen für Bestrahlung
Search Medline for
Authors
Published: | May 17, 2010 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Lokal fortgeschrittene Rektumkarzinome sprechen sehr heterogen auf eine präoperative Radiochemotherapie an. Um die molekularen Faktoren dieser Heterogenität zu charakterisieren, haben wir kürzlich die Genexpressionsprofile responsiver und resistenter Rektumkarzinome untersucht und differenziell exprimierte Gene identifiziert. TCF7L2, der Haupteffektor des Wnt Signalwegs, war in resistenten Tumoren signifikant überexprimiert. Ziel diese Studie war es zu untersuchen, ob das Ausschalten von TCF7L2 mittels RNA-Interferenz (RNAi) Tumorzellen für eine Bestrahlung sensibilisiert.
Material und Methoden: Zuerst bestätigten wir mittels real-time PCR, dass die kolorektale Tumorzelllinie SW480 TCF7L2 exprimiert. Anschließend transfizierten wir SW480 mit zwei gegen TCF7L2-gerichteten shRNA-Vektoren und einer Negativkontrolle und ermittelten die Reduktion der TCF7L2 Proteinmenge mittels Western Blot. Dann bestrahlten wir jeweils zwei Einzelzellklone pro shRNA-Vektor mit 2, 4, 6 und 8 Gy und bestimmten die entsprechenden Überlebensfraktionen.
Ergebnisse: Im Vergleich zur Negativkontrolle zeigten sich relative TCF7L2 Proteinlevel von ~34% (shRNA_1) bzw. ~29% (shRNA_2). Daraus resultierte ein um das ~1.4-fache (shRNA_1) bzw. ~1.6-fache (shRNA_2) verringertes Wachstums. Interessanterweise zeigte sich nach Bestrahlung mit 2, 4, 6 und 8 Gy ein deutlicher Unterschied in der Überlebensfraktion zwischen den shRNA-Klonen und der Negativkontrolle: So bestimmten wir für shRNA_1 einen Dosis-Reduktions-Faktor von ~1.5, und für shRNA_2 einen Dosis-Reduktions-Faktor von ~1.8 (30%-Überleben).
Schlussfolgerung: TCF7L2 war in resistenten Rektumkarzinomen signifikant überexprimiert. Aus dem Ausschalten von TCF7L2 mittels RNAi resultierte einerseits ein reduziertes Zellwachstum, andererseits aber eine deutliche Sensibilisierung für eine Bestrahlung. TCF7L2 könnte daher ein potentielles Zielgen darstellen, um resistente Tumorzellen für eine Bestrahlung zu sensibilisieren.