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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Adhäsionsprophylaxe mit Phospholipiden und Icodextrin: Steigert die Kombination die Effektivität?

Meeting Abstract

  • Nick Butz - RWTH Aachen, Chirurgische Klinik, Aachen, Deutschland
  • Stefan A. Müller - Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Unfall- und Tumorchirurgie, Trier, Deutschland
  • Michael Anurov - University of Moscow, Department of surgical research, Moskau, Russland
  • Svetlana Titkova - University of Moscow, Department of surgical research, Moskau, Russland
  • Alexander P. Oettinger - University of Moscow, Department of surgical research, Moskau, Russland
  • Volker Schumpelick - Universitätsklinkum der RWTH Aachen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch131

doi: 10.3205/10dgch131, urn:nbn:de:0183-10dgch1317

Published: May 17, 2010

© 2010 Butz et al.
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Einleitung: Additive Maßnahmen sind erforderlich um postoperative peritoneale Adhäsionen zu vermeiden und daraus erwachsende Morbidität und Mortalität zu vermindern. Phospholipide (PhL) haben sich in verschiedenen Modellen als wirksam erwiesen, sie bilden als flüssige Barriere einen feinen Film über die Serosa. Icodextrin ist klinisch zugelassen und wirkt adhäsionsreduzierend durch Separation der Darmschlingen. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob durch die Addition der jeweiligen Einzelwirkungen von Phospholipiden und Icodextrin eine weiter verbesserte Adhäsionsprophylaxe bewirkt werden kann.

Material und Methoden: 40 Chinchilla Kaninchen wurden laparotomiert und Coekum sowie laterale Bauchwand standardisiert deserosiert. Die Tiere wurden randomisiert 4 Gruppen zugeteilt. Es wurde entweder 0,9% NaCl oder 3% PhL in einem Volumen von 5 ml/kg KG oder 4% Icodextrin bzw. eine Kombination aus PhL und Icodextrin auch in konstantem Volumen (20ml/kg KG) instilliert. Am 10. Tag wurden die Tiere paramedian relaparotomiert und die Adhäsionsflächen nach sorgfältiger Lösung sämtlicher Adhäsionen die Flächen mittels computergestützter Planimetrie vermessen.

Ergebnisse: Der Median der Adhäsionsflächen in der NaCl Gruppe lag bei 294,3mm². In der PhL Gruppe betrug die mediane Verwachsungsfläche 69,1mm². In der Icodextrin Gruppe lag der Median bei 152,4mm². In der Gruppe PhL plus Icodextrin lag der Median bei 43mm². Die Unterschiede zwischen der Kontrollgruppe und der PhL Gruppe, sowie der PhL/Icodextrin Gruppe sind signifikant.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse belegen die Wirksamkeit der PhL. Die Icodextrin Gruppe allein zeigt in dieser Untersuchung keine signifikante Reduktion. Die Kombination der unterschiedlichen Wirkungsweisen von Phospholipiden und Icodextrin führte hier zu einer Verbesserung gegenüber der Wirkung von Phospholipiden allein und eine deutliche Wirkungssteigerung von Icodextrin allein.