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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Ist die Darstellung der Nebenschilddrüsen bei der Operation der Rezidivstruma zur Vermeidung des Hypoparathyreoidismus sinnvoll?

Meeting Abstract

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  • Katharina Schwarz - Lukaskrankenhaus Neuss, Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Neuss, Deutschland
  • B.J. Lammers - Lukaskrankenhaus Neuss, Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Neuss, Deutschland
  • Peter Goretzki - Lukaskrankenhaus Neuss, Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Neuss, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch111

doi: 10.3205/10dgch111, urn:nbn:de:0183-10dgch1117

Published: May 17, 2010

© 2010 Schwarz et al.
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Einleitung: Es besteht Einigkeit darüber, dass in der Schilddrüsenchirgie der N. laryngeus recurrens (NLR) darzustellen ist, um ihn zu schonen. Wir stellten uns die Frage, ob die Darstellung der Nebenschilddrüsen (NSD), bzw. Anzahl der gesehenen NSD einen Einfluss auf das Auftreten einen postoperativen Hypoparathyreoidismus hat.

Material und Methoden: 310 Patienten, die in unserer Klinik zwischen 1/2001 und 6/2009 an einer Rezidivstruma operiert wurden, gingen in die retrospektive Untersuchung ein. Es wure immmer mit Lupenbrille, vessel sealing und Neuromonitoring gearbeitet. Das Seruncalcium wurde prä- und postoperativ bestimmt. Eine Substitutionstherapie wurde bei einem Serumcalcium unter 2,0 mmol/l oder bei klinischen Symptomen eingeleitet.

Ergebnisse: Bei diesen 310 Patienten wurde 145mal bilateral und 165mal unilateral reseziert. Sechsmal wurde in der histologischen Begutachtung mitentferntes Nebenschilddrüsengewebe gefunden. Zwei dieser Pat. litten unter einem passageren Hypoparathyreoidismus. Insgesamt wurde 39mal Nebenschilddrüsengewebe autotransplantiert. 14 dieser Pat. bedurften einer postoperativen Substitutionstherapie.

Bei den bilateral resezierten Pat. wurde in 18 Fällen keine, in 30 Fällen eine, in 48 Fällen zwei, in 23 Fällen drei und in 26 Fällen vier NSD dargestellt. 57 (39,3%) Pat. entwickelten einen passageren Hypoparathyreoidismus. Einer (0,68%) einen Permanenten. Von den unilateral operierten Pat. bedurften zehn (6,1%) einer vorrübergehenden Calciumsbstitution. Hier konnten in 38 Fällen keine, in 70 Fällen eine und in 57 Fällen zwei NSD gesehen werden.

Schlussfolgerung: Die Pat., die bilateral operiert wurden, entwickelten wesentlich häufiger einen passageren postoperativen Hypoparathyroidismus als die Gruppe der unilateral operierten.Einen permanenten Hypoparathyreoidismus beobachteten wir nur einmal.Einen Einflußder Anzahl der dargestellten NSD auf den Hypoparathyreoidismus konnten wir nicht erkennen. Als Risikofaktor ist hauptsächlich das Operationsausmaß (uni-/bilateral) und die Anzahl autotransplantierter NSD anzusehen.