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Der Stammzellmarker LgR5 wird in einer Subpopulation proliferierender (Ki-67 pos.) Zellen im Barrett-Ösophagus sowie Barrett-assoziierter Adenokarzinome exprimiert
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Zweifel an der Bedeutung des Barrett-Ösophagus für die Pathogenese ösophagealer Adenokarzinome hat die Generierung einer Stammzellhypothese beflügelt: Zellen mit Stammzelleigenschaften im Barrett sollen durch kanzerogene Stimuli als tumor-initiierende Zellen fungieren können.
Material und Methoden: Adenokarzinome mit (n=41) und ohne assoziierte Barrett-Mucosa (n=19) sowie Plattenepithelkarzinome (n=10) wurden auf Expression des Stammzellmarkers Lgr5 (Leucine-rich repeat-containing G protein-coupled receptor 5) untersucht. Analysen wurden auf Protein- u. RNA-Ebene durchgeführt (IHC/ IF und RT-PCR). Als Marker für intestinale Differenzierung diente Cdx-2, als Proliferationsmarker Ki-67.
Ergebnisse: Im Gegensatz zum Normalgewebe und Plattenepithelkarzinomen exprimieren Barrett-Mucosa (IM), sowie ösophageale Adenokarzinome mit und ohne Barrett den Stammzellmarker LgR5 (IM: n=35/41 (Median 33%), Barrett-assoziierten Adenokarzinome: n=35/41 (Median 15%); ösophageale Adenokarzinome ohne Barrett: n = 16/19 (Median 13%); p<0,05). Der Anteil mit LgR5 und Cdx-2 co-markierter Zellen lag zwischen 65 und 81% (p=0,64; standardisiert ausgezählte Gesichtsfelder im Serienschnitt). Die Genexpressionsanalyse (RT-PCR) bestätigte die erhöhte LgR5-Expression in Barrett-assoziierten Adenokarzinomen. Die IHC-Doppelfärbung bestätigte eine hohe Expression dieser mit LgR5+ und Cdx-2+ co-markierten Barrett-Zellen. Die Immunfluoreszenz-Doppelmarkierung zeigte eine Subpopulation dieser LgR5+ Zellen in Proliferation (Ki-67+).
Schlussfolgerung: Der Stammzellmarkers Lgr5 ist in der Barrett-Mucosa und in ösophagealen Adenokarzinomen, nicht hingegen bei Plattenepithelkarzinomen, exprimiert. Proinflammatorische Stimuli (z.B. persistierende NF-ĸB-Aktivierung) im Rahmen der inflammatorischen refluxassoziierten Karzinogenese könnten ursächlich sein. Eine Blockierung des LgR5-Signalweges, zum Beispiel mit dem Multi-Target Tyrosinkinase-Inhibitor Sunitinib, könnte eine mögliche Therapieoption darstellen.