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MicroRNAs: Expressionsanalysen verbessern das Staging bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Ösophaguskarzinom
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Bei verschiedenen Tumoren wurden microRNAs (miRNAs) mit dem Ansprechen auf Chemotherapie in Verbindung gebracht. Ziel der Studie war es, die Expression solcher miRNAs im Plattenepithel- (SCC) und Adenokarzinom (EAC) des Ösophagus zu untersuchen und mit klinischen Daten zu vergleichen.
Material und Methoden: Zwischen 2000–2004 wurden 43 Patienten mit lokal fortgeschrittenem, nicht metastasierten Tumorleiden (pT2/3; pN0/1/2) eingeschlossen, die eine Ösophagektomie ohne neoadjuvante Therapie erhalten hatten. Nach RNA-Extraction aus den Paraffinschitten der Op-Präparate wurden TaqMan® qPCR Assays zur quantitativen Analyse ausgewählter miRNAs durchgeführt. Die klinischen Daten der Patienten entnahmen wir einer Computer-basierten Datenbank. Ein p-Wert <0.05 wurde aus statistisch signifikant vorausgesetzt, die statistische Auswertung erfolgte mittels nicht-parametrischer Tests, Kaplan-Meier Test/Log Rank und Cox Regressionsanalysen.
Ergebnisse: Die Expression von miR-148a korrelierte invers mit dem Differenzierungsgrad bei EAC Patienten (p<0.001), bei SCC Patienten fanden wir beim Vorliegen von entfernten Lymphknoten-Metastasen eine signifikante Up-Regulation von miR-21 (p=0.037). Beide miRNAs wurden geringer exprimiert in weiter oral gelegenen Ösophaguskarzinomen (miR-148a bei EAC (p=0.021), miR-21 bei SCC (p=0.040)). Weiter konnten wir eine Down-Regulation von miR-106a und miR-148a in SCC-Patienten zeigen, welche ein Rezidiv entwickelten und schlussendlich tumorbedingt verstarben (p<0.023).
Schlussfolgerung: Mit der vorliegenden Studie konnten wir zum ersten Mal nachweisen, dass Veränderungen in der miRNA-Expression mit dem loko-regionalen Staging und der lokalen Tumorkontrolle im EAC und SCC des Ösophagus korrelieren. Ob Alterationen der miRNA Expression ebenfalls bei der Response Control der neoadjuvanten Therapie oder als therapeutische Targets für eine Modifizierung der Chemosensitivität dienen können, bleibt noch zu evaluieren.