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Komplette Remission nach neoadjuvanter Radiochemotherapie beim Rektumkarzinom. Radikale Chirurgie oder wait and see?
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: Nach neoadjuvanter Langzeit-Radiochemotherapie beim Rektumkarzinom werden in der Literatur komplette Remissionen in bis zu 33% beschrieben. Ob diese Patienten radikal reseziert werden müssen oder ob auf einen solchen Eingriff verzichtet werden kann, wird lebhaft diskutiert.
Material und Methoden: Zwischen 1.1.1995 und 31.12.2007 wurden an unserer Klinik 895 Patienten wegen eines primären Rektumkarzinoms anterior reseziert oder exstirpiert. 340 dieser Patienten (38%) waren neoadjuvant behandelt worden, davon 331 mit einer neoadjuvanten Langzeit-Radiochemotherapie.
Ergebnisse: 54 der 331 Patienten (16,3%) zeigten bei der histopathologischen Untersuchung des Resektats eine komplette Remission bezüglich des Primärtumors. Hinsichtlich der regionären Lymphknoten zeigten sich bei 5 der 54 Patienten (9%) Lymphknotenmetastasen (pN1) (ein Patient pNX).Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 43 Monaten (range 4–149 Monate) betrug das beobachtete 5-Jahresüberleben 95,6% (95%CI 94,9–100%), das krebsbezogene 5-Jahresüberleben 100%. Bisher wurde bei keinem Patienten ein lokoregionäres Rezidiv beobachtet. Bei einem Patienten wurden 64 Monate nach Behandlungsbeginn nichtresezierbare Fernmetastasen in Leber und Harnblase diagnostiziert.
Schlussfolgerung: Die Prognose nach neoadjuvanter Radiochemotherapie beim Rektumkarzinom ist bei kompletter Remission excellent. Bisher wurden an unserer Klinik 11 Patienten (7 Patienten mit Primärtumor, 4 Patienten mit lokoregionärem Rezidiv) bei lokal kompletter klinischer Remission nach neoadjuvanter Therapie bewusst nicht reseziert. Diese stellen bei inhomogener Indikationsstellung noch Einzelfälle dar.