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Therapie und Diagnostik von neuroendokrinen Tumoren in der Chirurgischen Klinik der Universität München-Großhadern: Analyse von Inzidenz, Lokalisation und Behandlung über 15 Jahre
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: Bei neuroendokrinen Tumoren (NET) handelt es sich um seltene Tumoren, welche sich bezüglich ihres biologischen Verhaltens erheblich von Tumoren epithelialen Ursprungs unterscheiden. NET können in Behandlungszentren interdisziplinär durch ein breites therapeutisches Armentarium behandelt werden. In der vorliegenden Arbeit soll die Erfahrung in der eigenen Klinik bzgl. Tumorinzidenz und -lokalisation sowie Behandlungsmodalitäten über 15 Jahre analysiert werden.
Material und Methoden: Anhand der prospektiv geführten klinikinternen Datenbank für neuroendokrine Tumoren und der OP Datenbank erfolgte eine Auswertung der eigenen Daten. Die entsprechenden Behandlungszeiträume wurden über jeweils 5 Jahre festgelegt (A: 10/1991–9/1996; B: 10/1996–9/2001, und C: 10/2001–9/2006).
Ergebnisse: Im Zeitraum 10/1991–9/2006 wurden insgesamt n=221 Patienten (126 Männer und 95 Frauen) in n=392 stationären Aufenthalten an unserer Klinik behandelt. Die Häufigkeit der Behandlungen nahm im Zeitraum von A bis C deutlich zu. Insbesondere war eine signifikante Zunahme der Pankreas- und Dünndarm-NET von Zeitraum A bis C (mittl. Inzidenz pro Jahr, p<0,05) nachweisbar. Patienten mit Lungenkarzinoiden wurden zu jeweils einem Drittel mit Lobektomien und atypischen Resektionen behandelt. Pankreaslinkresektionen wurden bei knapp der Hälfte der Pankreas NET durchgeführt. Patienten ab 1999 konnten zum Teil in das deutsche NET Register eingebracht werden.
Schlussfolgerung: In unserem Zentrum besteht eine langjährige Erfahrung mit Patienten, die an neuroendokrinen Tumoren leiden. Insgesamt ist über die Jahre eine deutliche Zunahme der Inzidenz neuroendokriner Tumore zu beobachten, wobei aktuell etwa 50 stationäre Aufenthalte pro Jahr wegen neuroendokriner Tumoren an unserer Klinik notwendig sind (vs. ca. 10 Aufenthalte im Zeitraum A). Die Patienten werden interdisziplinär in enger Kooperation mit Gastroenterologie, Onkologie, Radiologie und Nuklearmedizin behandelt. Dies ist notwendig um bei häufig langfristigem Krankheitsverlauf eine optimale Behandlung dieser seltenen Tumoren zu erzielen.