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Langzeitergebnisse nach Advancement-Flap-OP bei transsphinkteren Analfisteln
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: Advancement-Flap (Lewis & Bartolo 1990; Ortiz & Marzo 2000) zum Verschluss analer Fistelleiden gilt als Therapie der Wahl zur Behandlung von transsphinkteren Fisteln. Rezidivraten werden im Schrifttum zwischen 20–50 % angegeben (vgl. Sonoda 2002).
Material und Methoden: Patienten wurden zwischen 1996 und 2006 mit einem Advancement-Flap versorgt. Es wurden 74 Eingriffe ausgeführt. Bei 31% wurden mehrere FlapOperationen durchgeführt. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen stellen die häufigste Ursache für ein Fistelleiden dar. Die Patienten wurden nach der Operation im Rahmen der proktologischen Sprechstunde im Schnitt über weitere 5 Monate (1–108) hinweg betreut. Im Jahr 2007 wurde ein Survery mit einem standardisierten Fragebogen durchgeführt, mit dem Ziel, die Behandlungszufriedenheit über die Einschätzung des OP-Erfolges und der Bereitschaft von Patienten, sich im Falle eines Rezidivs erneut einer Flap-Opertation zu unterziehen, zu erfassen.
Ergebnisse: In unserem Patientenkollektiv kam es in rund 25% nach der Operation zu einem Rezidiv also zu einem Wiederauftreten der Fistel nach frühestens 4 Wochen nach dem Eingriff. Davon wurden 10 Patienten erneut operiert. Im Anschluß waren 5 Fisteln verschlossen. 3 Patienten hatten 2 weitere Rezidive nach FlapOP bis die Fistel verschlossen war. 3 Patienten verließen die Behandlung. Nach 10 Jahren sind 75% der Fisteln noch verschlossen. 32 Patienten beantworteten die schriftliche Befragung. Der Wexner-Score lag im Schnitt bei 4,7 (0 = kontinent; 20 = vollständig inkontinent). Die Behandlungszufriedenheit war hoch, 62% sahen im Eingriff einen vollen Erfolg. 76% würden sich wieder einer solchen Operation unterziehen.
Schlussfolgerung: Die Versorgung transsphinktere Fisteln ist mit Advancement-Flap erfolgreich möglich. Die Erfolgsrate liegt mit 75% nach 10 Jahre im internationalen Vergleich. Die Zufriedenheit mit der Behandlung war hoch. Eine Problemgruppe stellen Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen dar: Nur 40% der Patienten sind nach 10 Jahren rezidivfrei.
Abbildung 1 [Abb. 1]