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Verändert die STARR Operation den Beckenboden? Eine prospektive Studie anhand des dynamischen Beckenboden MRT
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: In einer prospektiven Studie sollten die Auswirkungen der transanalen Rektumresektion (STARR) auf den Beckenboden mit Hilfe der dynamischen Beckenboden-MRT aufgezeigt werden. Das die STARR-Methode nach Auswahl der richtigen Patienten bei einer outlet-obstruction mit Rektozele und Intussuszeption zu einer deutlichen Verbesserung der Obstipation führte, konnte bereits in mehreren Studien nachgewiesen werden. Wie sich diese viel versprechenden, klinischen Ergebnisse in der Anatomie des Beckenbodens abbilden würden, sollte mit Hilfe der dynamischen Beckenboden-MRT vor und nach der Operation überprüft werden.
Material und Methoden: Hierfür inkludierten wir 30 Patientinnen mit outlet-obstipation. Bei diesen Patienten war eine slow-transit Obstipation als Hauptursache der Beschwerden ausgeschlossen und alle konservativen Therapieoptionen (Stuhlkonsistenzverbesserung, Beckenbodengymnastik, Biofeedback) waren ausgeschöpft worden ohne die Beschwerden der Patienten überzeugend zu bessern. Nur diese Patientinnen wurden mittels STARR-Operation versorgt. Alle Patienten wurden mittels Scores (inclusive OL SF 36) prä- und postoperativ evaluiert, Standard vor der STARR Operation war das dynamische Beckenboden MRT. Das klinische Follow-up der Patientinnen betrug im Mittel 6.6 Monate und die dynamische Beckenboden-MRT zur Operationskontrolle erfolgte nach durchschnittlich 3,4 Monaten. Der Kontrolltermin zur postoperativen MRT wurde von 27 der 30 Patientinnen wahrgenommen.Folgende Fragen wollten wir mit dieser Studie beantworten:
- Hat sich die Rektozele durch die Operation verändert?
- Besteht postoperativ noch eine Intussuszeption?
- Haben sich die Defäkation und insbesondere die Entleerung der Rektozele verändert?
- Hat die STARR-Operation auch Einfluss auf das vordere Kompartiment?
Ergebnisse: Bei 21 von 30 Patientinnen konnte präoperativ im MRT eine Intussuszeption festgestellt werden, diese war postoperativ bei keiner der Patientinnen mehr nachweisbar. Bei 27 der Patientinnen konnte präoperativ im MRT eine unvollständige Defäkation beobachtet werden, dies war nur noch in 4 Fällen postoperativ zu beobachten. Die klinische Beobachtung, dass mit dieser Operation im hinteren Kompartiment häufig eine Änderung des Miktionsverhaltens ausgelöst werden konnte, könnte damit erklärt werden, dass es postoperativ zu einer Verminderung der Oszillation des tiefsten Punktes der Blase kam. Dies war jedoch nicht signifikant.
Schlussfolgerung: Die STARR Prozedur ist eine gute Option zur Behandlung der symptomatischen Rektozele mit Intussuszeption mit geringer Morbidität und fehlender Mortalität. Anhand dieser Studie können Veränderungen in der Anatomie des Beckenbodens nach STARR Operation mit Hilfe des dynamischen Beckenboden MRT aufgezeigt werden.