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Diagnostische Genauigkeit der Sigmoidoskopie im Vergleich zur Histologie zur Feststellung der Kolonischämie nach offener Aortenaneurysmachirurgie
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: Die Rate klinisch relevanter ischämischer Kolitiden nach offener Aortenrekonstruktion, die Durchfall, systemische Organbeteiligung, Kolonnekrose und im Extremfall Tod durch Multiorganversagen hervorrufen, wird in der Literatur zwischen 2.7% und 3.3% angegeben. Der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung dieser postoperativen Komplikation liegt in der frühen Diagnose und damit einhergehend expediten Therapie. Das Ziel dieser retrospektiven Analyse prospektiv erhobener Daten war es, die diagnostische Genauigkeit der Sigmoidoskopie mit dem Goldstandard – der Histologie – zu vergleichen.
Material und Methoden: Es wurden n=100 Patienten mit elektivem offenen Aortenersatz bei infrarenalem Bauchaortenaneurysma in der Studie untersucht. Alle Patienten hatten am postoperativen Tag 3 bis 6 eine Sigmoidoskopie mit Histologiegewinnung. Patienten wurden von 2 unabhängigen Chirurgen untersucht, die die Aneurysmaoperation nicht durchgeführt hatten. Patienten mit Zustand nach Kolonresektion und entzündlicher Darmerkrankung wurden nicht in die Studie inkludiert.
Ergebnisse: Die histologische Untersuchung der Darmmukosa zeigte Zeichen einer ischämischen Kolitis in 13 Fällen, 3 Patienten waren klinisch symptomatisch. Die kombinierte Sensitivität der 2 Untersucher hinsichtlich Diagnosestellung verglichen zur Histologie betrug 84%, die Spezifität 92%. Der positive Prädiktive Wert war 61,1%, der negative Prädiktive Wert 97,6%. Die Diagnostische Genauigkeit betrug 91%. Es bestand kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen Untersucher 1 und 2 (p=1) und zwischen beiden Untersuchern und dem histologischen Ergebnis (p=0,38).
Schlussfolgerung: Die Histologie der Darmwand ist der Goldstandard zur Diagnose der ischämischen Kolitis. Die Sigmoidoskopie ist jedoch ein valides Mittel zur sofortigen Erkennung klinisch relevanter ischämischer Kolitiden mit einem negativen Prädiktiven Wert von 94% und einer diagnostischen Genauigkeit von 92%.