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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Plastisch Chirurgische Versorgung des fortgeschrittenen Mammakarzinoms

Meeting Abstract

  • corresponding author C.D. Heitmann - Praxis für Ästhetische Plastische Chirurgie
  • I. Richter-Heine - Praxis für Ästhetische Plastische Chirurgie
  • A.M. Feller - Praxis für Ästhetische Plastische Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch10860

doi: 10.3205/09dgch254, urn:nbn:de:0183-09dgch2547

Published: April 23, 2009

© 2009 Heitmann et al.
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Text

Einleitung: Die Brust ist der Selbstuntersuchung gut zugänglich. Das bringt den Vorteil, dass bereits kleinere Knoten entdeckt werden und einer Abklärung zugeführt werden können. Trotzdem gibt es immer wieder Fälle von exulzerierten oder weit fortgeschrittenen primären Tumoren oder Rezidiven, die nur Plastisch Chirurgisch versorgt und gedeckt werden können. In dieser Arbeit werden zwei Möglichkeiten Plastisch Chirurgischen Vorgehens dargestellt.

Material und Methoden: Von Januar 2004 bis Juli 2008 wurden 11 Patientinnen mit fortgeschrittenem, exulzeriertem Mammakarzinom operiert. In 9 Fällen handelte es sich um ein Rezidiv, in 2 Fällen um einen Primärtumor. Das durchschnittliche Alter der Patientinnen betrug 58 (44–72) Jahre. In 6 Fällen war beim Zeitpunkt der Vorstellung eine Metastasierung bekannt. Das therapeutische Konzept sah neben der palliativen, ablativen Operation die sofortige Defektdeckung durch den gestielten Latissimus dorsi Lappen, respektive freien mikrochirurgischen Perforatorlappen vom Unterbauch (DIEP Lappenplastik= deep inferior epigastric perforator Lappenplastik) vor.

Ergebnisse: 4 Patientinnen erhielten eine Latissimus dorsi Lappenplastik in Kombination mit Spalthauttransplantation. Die OP Zeit betrug 4 (3,5–5) Stunden. 7 Patientinnen wurden mit einer freien DIEP Lappenplastik versorgt, wobei in 5 Fällen die DIEP Lappenplastik mit zwei Gefäßstielen gehoben wurde, um die Durchblutung der gesamten Lappenplastik zu gewährleisten. Die OP Zeit betrug durchschnittlich 5,5 (5–7) Stunden. Sämtliche Lappenplastiken heilten primär. Der stationäre Aufenthalt betrug zwischen 10 und 16, durchschnittlich 12 Tagen.

Schlussfolgerung: Auch wenn die Primärbehandlung des Mammakarzinoms auf verschiedene Fachgruppen verteilt ist, so bleibt doch die Behandlung des primär weit fortgeschrittenen Mammakarzinoms oder des Rezidivs die Domäne der Plastischen Chirurgie. Sämtlich hier vorgestellten Patienten präsentierten sich mit exulzerierten, nässenden und zum Teil verjauchenden Befunden. Die Patientinnen profitierten von den plastischen Operationen, da die tägliche Hygiene und der gesellschaftliche Umgang erleichtert wurden. Dies rechtfertigt aus unserer Sicht trotz fortgeschrittenem Tumorstadiums und bekannter Metastasierung die vorgestellten Operationen, da den Patientinnen trotz schlechter Überlebensprognose Lebensqualität zurückgegeben werden kann.