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Die myocutane Gluteuslappenplastik - auch beim Rezidivdecubitus präsacral die Methode der Wahl
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Published: | April 16, 2008 |
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Einleitung: Die Versorgung von präsacralen Rezidivdecubiti gewinnt aus verschiedensten Gründen(z.B.bessere Langzeitprognose von Paraplegikern, Pflegeproblematik hochbetagter Menschen) zunehmend an Bedeutung. Eine Analyse der von uns versorgten Patienten in den letzten 7 Jahren zeigt, dass auch bei der Behandlung von Rezidiven präsacral die myocutane Gluteuslappenplastik wegen ihrer Gewebearchitektur und sicheren Gefäßversorgung eine sichere Behandlungsmethode darstellt.
Material und Methoden: Von November 1999 bis August 2007 wurde eine Gluteuslappenplastik bei 36 Patienten durchgeführt, davon 9 mal beim Rezidivdecubitus, in 2 Fällen sogar beim 2. Rezidiv. Bei den Rezidiven lagen zum einen neurologische Begleiterkrankungen ( Demenz, M. Parkinson, Paraplegie), zum anderen schwerwiegende internistische Erkrankungen ( pAVK, CML ) vor. Trotz aller Bemühungen um Pflegestandards mit entsprechender Dokumentation spielen leider auch Defizite in der Pflege alter Menschen keine unwesentliche Rolle.Die Gluteuslappenplastik erfolgte in Form der sogn. großen totalen Rotationslappenplastik in Bauchlage. Die OP-Zeit, auch beim Rezidiv, liegt zwischen 90 und 120 Minuten. Der Lappen wird in der regel erneut mobilisiert und in den debridierten Defekt hineinrotiert. Alternativ kann ein Gluteuslappen von der Gegenseite gehoben werden. Sehr wichtig ist die postoperative Lagerung im Clinitron-Bett. Die Nachbehandlung erfolgt nach dem sogn. "Boberger Schema", in den meisten Fällen unter Einbeziehung einer Nachsorgeklinik.
Ergebnisse: Ausgangsbefunde und Behandlungsergebnisse werden im Bild dargestellt.Bei allen 9 Rezidivdecubiti, die Zeitrezidive eingeschlosssen, konnte mit der Gluteuslappenplastik eine vollständige Defektsanierung erzielt werden.Es traten keine Todesfälle bzw. schwerwiegenden perioperativen Komplikationen auf.
Schlussfolgerung: Die myocutane Gluteuslappenplastik ist auf Grund ihrer sicheren Gefäßversorgung auch bei großzügiger(Re-)Mobilisierung beim Rezidivdecubitus präsacral eine ausgezeichnete Behandlungsmöglichkeit, so dass selbst bei sogn. "Problempatienten" nach früherer Gluteuslappenlastik die therapeutischen Möglichkeiten nicht erschöpft sind. Unter palliativen wie auch ökomischen Aspekten (Langzeittherapie mit kostenintensiven "modernen Wundauflagen") können selbst große Rezidivdefekte erfolgreich operativ saniert werden.