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Greift die berufgenossenschaftliche Prävention von schweren Handverletzungen oder Amputationen und gibt es die „Baumarktgesellschaft“ mit spezifischen Verletzungsfolgen?
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Published: | April 16, 2008 |
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Einleitung: Die Versorgung schwere Handverletzungen bedeutet einen hohen zeitlichen, personellen und technischen Aufwand mit nicht selten langwierigen rekonstruktiven Folgeeingriffen, intensive Rehabilitationsmaßnahmen und langen, stationären Aufenthalten. Aufgrund dieser bekannten Tatsachen, verbunden mit dem nicht unerheblichen Kostendruck seitens der Krankenversicherer, haben berufgenossenschaftliche Verbände in der Vergangenheit in die Prävention schwerer Handverletzungen investiert und Schutzprogramme initiiert.
Material und Methoden: In den Jahren 2003 bis 2005 haben wir 144 Patienten unter der Diagnose „schwere Handverletzung“ (multiple offene Frakturen, Sehnen- und Gelenksbeteiligung, Defekte funktioneller Strukturen sowie deren Kombinationen) und Amputationen (Hand, Langfinger, Daumen) analysiert und bezüglich der Kostenträger aufgeschlüsselt.
Ergebnisse: In der Sparte der schweren Handverletzungen zeigte sich während der 3 dargestellten Jahre eine zwischen 13% und 21% spannende Kostenlast seitens der BGs, demnach gingen zwischen 87% und 79% der Kosten zulasten der Krankenkassen. In der Gruppe der Amputationen schwankte der Anteil der BG-Kosten zwischen 35% und 41%.
Schlussfolgerung: In unserer retrospektiven Analyse konnte gezeigt werden, dass eine deutlich größere Gruppe an schweren Handverletzungen zulasten der Krankenkassen behandelt wurde, als zulasten der Berufsgenossenschaften. Hier scheinen präventive Maßnahmen eine erhebliche Rolle zu spielen. Im Gegensatz dazu sind diese schweren Verletzungen, die im Rahmen feierabendlicher Handwerksarbeiten entstehen, alarmierend.