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Substance P und VIP in der NANC-Innervation der longitudinalen Muskulatur des Jejunums in der Ratte. Auswirkungen extrinsischer Denervierung
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Published: | October 1, 2007 |
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Einleitung: Die extrinsische Denervierung des transplantierten Dünndarms könnte eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der motorischen Dysfunktion des Transplantats spielen, welche nach einer Dünndarmtransplantation auftreten kann. In dieser Studie sollte der Effekt extrinsischer Denervierung auf die Kontrolle der kontraktilen Aktivität durch die nonadrenergen, noncholinergen (NANC) Neurotransmitter Substance P (Sub P) und Vasoaktives intestinales Polypeptid (VIP) untersucht werden.
Material und Methoden: Untersuchung longitudinaler Muskelstreifen des Jejunums von 6 Gruppen von Lewis-Ratten (n≥6/Gruppe): Normale Kontrollen (NK), sham-operierte Kontrollen nach 1 Woche (SK-1), 1 und 8 Wochen nach Transektion und Re-Anastomosierung von Jejunum und Ileum zur Unterbrechung der myoneuralen Kontinuität (TA-1 und TA-8) und nach isogener, orthotoper Dünndarmtransplantation (SBT-1 und SBT-8). Der Effekt von exogener Sub P und VIP (10-8; 10-7; 10-6M) auf die spontane kontraktile Aktivität wurde mit und ohne Sub P Antagonist ([D-Pro2,D-Trp7,9]-Sub P), VIP Antagonist ([D-p-Cl-Phe6,Leu17]-VIP) und dem NO-Synthase Inhibitor L-NG-Nitro Arginin (L-NNA) untersucht. Daten entsprechen Mean±SEM in % der Baselineaktivität.
Ergebnisse: Zwischen den verschiedenen Gruppen zeigte sich kein Unterschied der spontanen kontraktilen Aktivität. Sub P führte zu einer dosis-abhängigen Zunahme der kontraktilen Aktivität in allen Gruppen, welche in NK stärker ausgeprägt war als in SBT-8 (335±40 vs. 177±16%; p<0.01). Verglichen mit SBT-1 war der Effekt von Sub P (10-6M) in SBT-8 vermindert (322±22% vs. 177±16%; p=0.001). Der Sub P Antagonist führte zu einer Zunahme der kontraktilen Aktivität in NK, SBT-1 und SBT-8 (130±3%, 124±4% und 132±5%, p<0.01). Der Effekt von Sub P (10-7M) wurde von dem Sub P Antagonisten in keiner Gruppe inhibiert. VIP verminderte die kontraktile Aktivität dosis-abhängig ausschließlich in den Gruppen eine Woche postoperativ (SK-1: 63±4%; TA-1: 57±7%; SBT-1: 55±9%). Der VIP Antagonist hatte darauf keinen Einfluss. Der Effekt von VIP war größer in SBT-1 verglichen mit SBT-8 (55±9% vs. 93±7%; p<0.01). L-NNA verminderte den Effekt von VIP (10-6M) in allen Gruppen, in welchen VIP einen Effekt zeigte, was in TA-1 signifikant war (57±7% vs. 83±6% (mit L-NNA); p=0.001). VIP führte zu einer Inhibition der kontraktilen Aktivität in allen Muskelstreifen, wenn diese mit Sub P (10-7M) vor-kontrahiert wurden (13±2% bis 21±5%; p<0.01), was den inhibitorischen Effekt von VIP erhöhte (p<0.01). In vor-kontrahierten Muskelstreifen verhinderte der VIP Antagonist die Inhibition durch VIP in SK-1, TA-1, TA-8 und SBT-8 (71±5% bis 84±6%; p<0.005).
Schlussfolgerung: In der longitudinalen Muskulatur des Jejunums der Ratte führt die chronische Denervierung zu einer verminderten Sensitivität gegenüber exogener Substance P. Dies könnte mit zur Entstehung der motorischen Dysfunktion des transplantierten Dünndarmes beitragen. Abdominale Operationen erhöhen temporär die Sensitivität für VIP, was nach 8 Wochen nicht mehr nachweisbar ist. Die Vorbehandlung mit Substance P erhöht den inhibitorischen Effekt von VIP. Die Inhibition der kontraktilen Aktivität durch VIP ist teilweise NO-vermittelt. Unterstützt durch DFG KA 2329/1-1 (MSK).