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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Ergebnisse der operativen Behandlung von Lungenabszessen

Meeting Abstract

  • corresponding author C. Eckmann - Klinik für Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
  • S. Limmer - Klinik für Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
  • H.-P. Bruch - Klinik für Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
  • P. Kujath - Klinik für Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7585

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Published: October 1, 2007

© 2007 Eckmann et al.
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Einleitung: Der Lungenabszess ist eine Erkrankung mit primär konservativem Behandlungsansatz. Es existieren nur wenige Daten über die Indikationen und Ergebnisse einer operativen Therapie.

Material und Methoden: Alle zwischen 2000 und 2005 operativ behandelten Patienten mit Lungenabszess wurden retrospektiv evaluiert. Die langfristige und aktuelle Anamnese, der körperliche Befund, der APACHE II-Score, der intraoperative Befund, das chirurgische Vorgehen und der postoperative Verlauf wurden ausgewertet. Indikationen für ein operatives Vorgehen waren: Blutung, Fistelung, Lappendestruktion, Verdacht oder Nachweis von Malignität und septische Entgleisung unter konservativer Therapie. Die Behandlungsstrategie bestand aus anatomischer Resektion und Breitspektrum-Antibiotikatherapie (z.B. Piperacillin / Tazobactam) für 14-28 Tage.

Ergebnisse: 35 Patienten (22 Männer, 13 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 57,4 ± 12,7 Jahren wurden operativ behandelt. Der durchschnittliche APACHE II-Score lag bei 20,9 ± 9,3. Ätiologisch lagen vor: Lungeninfarkt (n=15), Karzinom (n=10), aspirierter Fremdkörper (n=4), Aspergillusinfektion (n=4) und Tuberkulose (n=2). Folgende operativen Eingriffe wurden durchgeführt: Lobektomie (n=27), Bilobektomie (n=2), Pneumonektomie (n=2), anatomische Segmentresektion (n=4), Dekortikation (n=7). Als Major-Komplikationen (Indikation zur Rethorakotomie) traten zwei Nachblutungen und eine persistierende Fistelung auf. 2 Patienten verstarben. Minor-Komplikationen waren: Thoraxwandhämatom (n=4), Wundinfektion (n=2) und Re-Intubation (n=1). Persistenz oder Rezidiv traten nicht auf.

Schlussfolgerung: Wenn die konservative Behandlung fehlschlägt oder lebensbedrohliche Komplikationen vorliegen, können chirurgische Interventionen mit einer für dieses negativ selektionierte Krankengut vertretbaren Morbidität und Letalität durchgeführt werden. Anatomische Resektionen sind für die Durchführung einer Herdsanierung so gut wie immer erforderlich.