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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Konservative und operative Vorbereitungen bei Super-Adipositas für den geplanten bariatrischen Eingriff

Meeting Abstract

  • corresponding author W.K. Karcz - KH Sachsenhausen, Frankfurt M.
  • R.A. Weiner - KH Sachsenhausen, Frankfurt M.
  • I. Pomhoff - KH Sachsenhausen, Frankfurt M.
  • S. Weiner - KH Sachsenhausen, Frankfurt M.
  • M. Schramm - KH Sachsenhausen, Frankfurt M.

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7808

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Published: October 1, 2007

© 2007 Karcz et al.
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Einleitung: Die Erfahrungen der Adipositas Chirurgie in den USA hat erwiesen, dass eine bariatische Operation bei super adipösen Patienten entsprechende Vorbereitungen erforderlich machen, um das Risiko zu minimieren. Hierbei kommen sowohl konservative Verfahren, wie eine mehrwöchige Flüssigernährung, oder operative Verfahren wie der Einsatz eines Magenballons oder eine Sleeve-Magen-Operation in Frage.

Material und Methoden: Im Zeitraum von Januar 2001 bis September 2006 wurden insgesamt über 2000 Patienten mit morbider Adipositas und nach adipositaschirurgischen Eingriffen behandelt. Letztere beinhalten auch Sekundäroperationen, wie Cholezystektomien, äußere und innere Hernien, plastische Operationen sowie stationäre konservative Behandlungen. Die Dokumentation der Behandlungen und Nachuntersuchungen erfolgt in einer eigenen zentralen Datenbank und seit 2005 zusätzlich in der zentralen Qualitätssicherung Adipositaschirurgie. Neben den Patientendaten wurden die Komorbiditäten, die Morbidität, die Operationsdaten, Komplikationen, der postoperative Gewichtsverlauf und die Lebensqualität erfasst.

Ergebnisse: Bei den operativ behandelten Patienten betrug das mittlere Alter 38,2 Jahre (15 – 76 Jahre), das mittlere Gewicht 138 kg (52-376 kg) und der Body Mass Index 47,7 kg/m2 (19-111 kg/m2). Bei allen super adipösen Patienten mit einem BMI > 60 und einem Gewicht über 200 kg wurden konservative und operative Vorbereitungen durchgeführt. Als Standardbehandlung wurde für sechs Monate ein Magenballon eingesetzt und bei Erreichen eines Gewichts von weniger als 200 kg konnte die geplante Operation stattfinden. Vor jedem bariatrischen Eingriff sollten konservative Vorbereitungen wie eine zweiwöchige niederkalorische Flüssigernährung, Atemübungen sowie ein moderates Bewegungsprogramm durchgeführt werden.

Schlussfolgerung: Augrund der hohen Operationsrisiken bei super adipösen Patienten sollten konservative und operative Vorbereitungen in jedem Fall durchgeführt werden. Das erleichtert die Operation und minimiert gleichzeitig die Risiken. Darüber hinaus hat es einen positiven Effekt auf die psychologische Situation der betroffenen Patienten, die sich somit aktiv auf die bevorstehende Operation vorbereiten können und damit auch eigenverantwortlich zur Senkung des Risikos beitragen können.