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Laparoskopische Tumorresektion am Magen – Zwischenbilanz nach 40 Eingriffen
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Published: | October 1, 2007 |
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Einleitung: Die Indikation zur laparoskopischen Magenresektionen bei Tumorerkrankung wird bis heute nur selten gestellt und in einer geringen Anzahl an Publikationen und Fallberichten erwähnt. Ziel unserer prospektiven Studie war es, anhand der im Median über 5 Jahre nachuntersuchten Patienten klinische und chirurgische Ergebnisse darzustellen.
Material und Methoden: Seit Januar 1991 wurden an unserer Klinik insgesamt 40 laparoskopische Magenresektionen (6x 2/3 Resektion, 4x (sub-)totale Gastrektomie und 30x atypische Resektion) bei gastralen Tumoren durchgeführt. Die Rekonstruktion nach Billroth I sowie II und Y-Roux erfolgte in den meisten Fällen bei Lymphombefall des Magens. Die Anastomosen wurden in nahezu allen Fällen vollständig intrakorporal angelegt. Die ausgedehnten atypischen Magenresektionen wurden in 3 Fällen wegen eines malignen Tumors (2x gastrointestinaler Stromatumor (GIST), 1x Magenfrühkarzinom) sowie wegen GIST unklarer Dignität (1x) durchgeführt. Weniger ausgedehnte Resektionen wurden in den meisten Fällen wegen GIST-Tumore durchgeführt. Bei 6 Patienten wurden 7 laparoskopische Simultaneingriffe durchgeführt (Fundoplikatio nach Toupet 2x, Cholezystektomie 3x, Colonsegmentresektion bei Adenom 1x, Uterusextirpation 1x).
Ergebnisse: Die Operationsdauer inklusive der Begleiteingriffe lag für die ausgedehnten Resektionen zwischen 45 und 420 min (Median: 285 min), für die atypischen Resektionen zwischen 65 und 300 min (Median: 95 min). Die Dichtigkeit der Klammernahtreihe wurde bei allen Patienten endoskopisch überprüft. Bei einem Patienten war eine laparoskopische Übernähung der Nahtreihe notwendig. Bei 6 Patienten wurden Blutungen aus der evertierten Nahtreihe mit Hilfe von laparoskopisch applizierten Clips gestillt. Im Rahmen der Colonsegmentresektion trat eine Milzläsion auf, die laparoskopisch mittels Tabotamb-Applikation versorgt wurde. Bei einer Patientin mit malignem GIST wurde nach Erhalt der endgültigen Histologie eine offene subtotale Magenresektion durchgeführt. Der postoperative stationäre Aufenthalt betrug im Median 15 Tage (Billroth I+II, Y-Roux) bzw. 9 Tage (atypische Resektion). Während des Untersuchungszeitraums wurde keine Konversion notwendig. Die postoperative Morbidität (hypertensive Krise) liegt bei 4% und die Krankenhausmortalität beträgt 0%. Bislang traten bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von über 5 Jahren keine Tumorrezidive auf.
Schlussfolgerung: Anatomische, aber insbesondere atypische Magenresektionen können in ausgewählten Fällen nicht nur erfolgreich und komplikationsarm, sondern auch ausreichend radikal laparoskopisch durchgeführt werden. Sie stellen somit eine wertvolle Erweiterung des chirurgischen Therapiespektrums dar.