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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Ergebnisse bei der minimal invasiven kolorektalen Chirurgie

Meeting Abstract

  • corresponding author K. Kohlhaw - Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie, HELIOS Klinik Borna
  • I. Langer - Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie, HELIOS Klinik Borna
  • J. Schöche - Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie, HELIOS Klinik Borna
  • U. Kehrer - Klinik für Innere Medizin, HELIOS Klinik Borna
  • K. Podbielsky - Klinik für Innere Medizin, HELIOS Klinik Borna
  • A. Metzig - Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie, HELIOS Klinik Borna

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7505

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2007/07dgch432.shtml

Published: October 1, 2007

© 2007 Kohlhaw et al.
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Einleitung: Die minimal invasive kolorektale Chirurgie wird kontrovers diskutiert. Ziel dieser Arbeit ist die Aufarbeitung der Ergebnisse der minimal invasiven kolorektalen Chirurgie in der Zeit von 1-2002 bis 12-2005 einer Klinik.

Material und Methoden: In den 4 Jahren wurde bei 553 Patienten (Pat.) eine kolorektale Resektion durchgeführt (ausgeschlossen wurden Ileozökal-/Zökalpolresektionen bei Appendizitis, vital bedrohliche Erkrankungen anderer Organsysteme (z.B. Mesenterialinfarkt, nekrot. Pankreatitis)). 419 Resektionen (76%) wurden elektiv durchgeführt und bildeten das Studienkollektiv. Die minimal invasive kolorektale Chirurgie wurde im Beobachtungszeitraum schrittweise in der Klinik eingeführt. Das mittlere Pat.-Alter betrug 68,4 Jahre.

Ergebnisse: Insgesamt wurden bei den elektiv operierter Pat. (419/553) n=171 laparoskopisch gestützt (41%, LAP), n=232 offen-chirurgisch (55,4%, OFC) operiert. Konvertiert (UMS) wurde in n=16 Pat. entsprechend einer Umsteigerrate von 3,6% auf alle elektiven bzw. 8,5% auf alle laparoskopisch operierten Pat. Umstiegsgründe waren Verwachsungen/unklare Anatomie (n=4), Divertikelperforation, Ileus (je n=2), T4-Karzinom/Komplikation Restkolon (je n=1) und technische Probleme/Gerätedefekte (n=6). Der Anteil laparoskopischer Eingriffe stieg von 20% 2002 auf 64% im Jahr 2005. Der Anteil von Rektum- und Sigmaresektionen betrug in der LAP-Gruppe 89%, in der OFC-Gruppe 39%. Der Anteil maligner Indikationen überwog in der OFC-Gruppe (179/232 Pat. entspr. 77%) gegen die LAP Gruppe (83/171 Pat. entspr. 49%), insgesamt wurden somit 83/262 entspr. 32% der Patienten mit einem Malignom minimal invasiv operiert. Die mittlere Anzahl untersuchter Lymphknoten betrug 18 (LAP) vs. 21 (OFC) bezogen auf alle Resektionen, 18 (LAP) vs. 23 (OFC) bezogen auf die Sigma-und Rektumresektionen. In Bezug auf allgemeine Komplikationen waren in der LAP- und UMS-Gruppe 75% der Pat. komplikationslos, in der OFC-Gruppe waren es 65%. Die Differenz resultierte aus einer erhöhten Inzidenz von Nachbeatmungen (LAP vs. OFC 5% vs. 11%), Pneumonien (3,5 vs. 8,5%) und Multiorganversagen (0,6 vs. 3,4%). Die Inzidenz chirurgischer Komplikationen lag in der LAP und UMS-Gruppe bei 31%, in der OFC Gruppe bei 36%. Im Vergleich LAP vs. OFC-Gruppe war die LAP-Gruppe günstiger in Bezug auf Abszess/Peritonitis (3,5 vs. 11%), Platzbauch (1,2 vs. 6,4%) sowie Darmatonie 2,9 vs. 9,4%). Infektionen der Laparotomiewunde (8,7 vs. 11%) und Sepsis (4,0 vs, 5,6%) unterschieden sich nicht. Die Inzidenz von Anastomoseninsuffizienzen war signifikant geringer in der LAP Gruppe bezogen auf alle primären Rekonstruktionen (3% vs. 9,4%) bzw nur bezogen auf Sigma- und Rektumresektionen (3,4% vs. 13%) als in der OFC-Gruppe. Die Gesamt-Kliniksmortalität betrug 19/419 (4,5%). Das mittlere Alter der verstorbenen Pat. war mit 80,1 Jahren signifikant höher als das der überlebenden Pat. (66,8 Jahre). Die Mortalität war in der LAP-Gruppe mit 2/171 (1,2%) günstiger als in der OFC-Gruppe (7,8%).

Schlussfolgerung: Die laparoskopische kolorektale Chirurgie führt mindestens zu keinen schlechteren Ergebnissen als die offene Resektion. Patienten mit Konversion vom laparoskopischen auf das offene Vorgehen hatten keine vermehrten Komplikationen. In ausgewählten Fragestellungen und Patientengruppen kann das laparoskopische Vorgehen Vorteile gegenüber dem offenen Vorgehen bieten.