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Der laparoskopisch-assistierte Wiederanschluss nach kolorektaler Diskontinuitätsresektion
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Published: | October 1, 2007 |
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Einleitung: Während die Hartmann-Operation früher als Standardverfahren bei der Behandlung der komplizierten Sigmadivertikulitis und der linksseitigen Kolonresektion im Ileus galt, wird heutzutage die Resektion mit einer primären Anastomose – ggf. mit Vorschaltung eines protektiven doppelläufigen Stomas – propagiert. Die Wiederanschluss-Operation nach einer Diskontinuitätsresektion ist als großer abdomineller Eingriff zu betrachten, bei dem dieselben Komplikationen wie bei einer kolorektalen Resektion auftreten können. Die laparoskopische Technik des Wiederanschlusses minimiert das operative Zugangstrauma und bietet den Patienten die bekannten Vorteile des minimal-invasiven Vorgehens.
Material und Methoden: In den Jahren 2001 – 2006 wurden bei insgesamt 487 kolorektalen Operationen 38 (7,8 %) Diskontinuitätsresektionen durchgeführt. Diese verteilten sich auf 34 klassische Hartmann-Operationen und 4 (sub-)totale Kolektomien.Bei 6 Patienten mit einer Hartmann-Situation wurde auf eine Reanastomosierung verzichtet (Patientenwunsch, Multimorbidität), bei 28 Patienten erfolgte die elektive laparoskopische Wiederanschluss-Operation.
Ergebnisse: Im behandelten Krankengut waren insgesamt 6 Konversionen (18,8 %) aufgrund von ausgedehnten Unterbauchadhäsionen notwendig. Wundheilungsstörungen traten ausschließlich im Bereich des ehemaligen Kolostomas auf, nicht nach Auslösen eines Ileostomas. Schwerwiegende Komplikationen betrafen 2 Patienten (6,3 %). Bei einem Patienten war es im Rahmen der Adhäsiolyse zu einer unbemerkten Dünndarmverletzung gekommen, die am 4. postoperativen Tag konventionell mit einer Dünndarmsegmentresektion therapiert wurde. Die Anastomoseninsuffizienz heilte bei einem anderen Patienten nach Vorschaltung eines doppelläufigen Stomas aus.
Schlussfolgerung: Die laparoskopische Wiederanschluß-Operation ist technisch anspruchsvoll aber mit einer geringen Komplikationsrate durchführbar. Die früher beschriebenen Nachteile der konventionellen Reanastomosierung (große Operation, großes Zweittrauma) sind durch das minimal-invasive Vorgehen weitgehend zu vernachlässigen. Die Patienten profitieren – auch nach konventioneller Voroperation – von der Minimierung des operativen Zuganges mit den bekannten Vorteilen.