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Defektdeckung durch Gleitlappenplastiken bei Gesichtstumoren
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Published: | October 1, 2007 |
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Einleitung: Durch Radikalität bei der Tumorresektion und aufgrund anatomischer und ästhetischer Besonderheiten, stellt die Rekonstruktion der Gesichtsweichteile eine besondere Herausforderung dar. Die Angst vor einem weiteren „Gesichtsverlust“ lässt einen Trend zu freien Fernlappenplastiken in der Literatur erkennen. Lokale Lappenplastiken ermöglichen jedoch auch den Verschluss ausgedehnter Defekte und können bei guter Planung ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis erzielen.
Material und Methoden: Nach Tumorresektion im Gesichts- und Kopfbereich, wurden die Möglichkeiten der Defektdeckung und Rekonstruktion systematisch analysiert. Sowohl fortgeschrittene Primärtumore als auch (Mehrfach-)Rezidive wurden in die Analyse der Indikationsstellung einbezogen. Eine Ro Resektion war Voraussetzung für den Defektverschluss. In jedem Fall wurde ein individuelles Behandlungskonzept auf der Basis lokaler Lappenplastiken, den Ressourcen und Vorstellungen des Patienten angepasst.
Ergebnisse: Im Zeitraum zwischen 1995 und 2005 wurden bei 221 Patienten insgesamt 254 Gesichtstumore mit diesem Konzept behandelt. Die Defektdeckung durch lokale Gleitlappen zeigte eine gute Gewebeübereinstimmung im Empfängergebiet und eine geringe Hebedefektmorbidität. Eine vollständige funktionelle Wiederherstellung war in 87,5 % der Fälle möglich. Die ästhetische Einheit des Gesichtes wurde in 78,3 % der Fälle erhalten. Teilnekrosen zeigten sich bei 7,1 % der Lappen und heilten in der Regel sekundär ohne weitere chirurgische Intervention. Vollständige Lappenverluste traten in 3,2 % der Fälle auf.
Schlussfolgerung: Aus der exakten Kenntnis der Angiosome und Hautperforatorgefäße, ergeben sich vielfältige Möglichkeiten der Defektdeckung mit lokalen Lappen im Gesichts- und Kopfbereich. Lokale Lappenplastiken können besonders im fortgeschrittenen Alter mit großen Gewebemengen und bei geringer Hebedefektmorbidität präpariert werden. Sie sind Fernlappen durch die ähnliche Gewebetextur, Farbe und Hautdicke in ihrer Optik überlegen. Sie sind schnell und in Lokalanästhesie zu präparieren und helfen dadurch perioperative Komplikationen gering zu halten.