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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Biodegradierbarer vaskulärer Polymer-Stent – Vom Experiment zur klinischen Anwendung

Meeting Abstract

  • corresponding author C.M. Bünger - Chirurgische Klinik der Universitätsklinik Rostock, Rostock, Deutschland
  • N. Grabow - Biomedizinisches Institut der Universität Rostock, Rostock, Deutschland
  • K. Sternberg - Biomedizinisches Institut der Universität Rostock, Rostock, Deutschland
  • K.-P. Schmitz - Biomedizinisches Institut der Universität Rostock, Rostock, Deutschland
  • H. Ince - Medizinische Klinik, Abt. Kardiologie der Universitätsklinik Rostock, Rostock, Deutschland
  • E. Klar - Chirurgische Klinik der Universitätsklinik Rostock, Rostock, Deutschland
  • W. Schareck - Chirurgische Klinik der Universitätsklinik Rostock, Rostock, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7225

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2007/07dgch269.shtml

Published: October 1, 2007

© 2007 Bünger et al.
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Einleitung: Einer der möglichen Gründe für die Ausbildung einer neointimalen Hyperplasie, der permanente Kontakt des Metall-Stents zur Gefäßwand, könnte durch die zeitlich befristete Wirkung eines bioresorbierbaren Polymer-Stents vermieden werden. Dabei soll das temporäre Stenting solange die Stabilität gewährleisten, bis die Umbauvorgänge in der vaskulären Wand stattgefunden haben. Ein zusätzlicher Vorteil der Biodegradation besteht darin, dass erneute Interventionen und Operationen in dem stentfreien Gefäß wieder möglich erscheinen. Ziel der Studie war es, den Stand der Forschung eines biodegradierbaren vaskulären Polymer-Stents zu ermitteln.

Material und Methoden: Alle veröffentlichten experimentellen und klinischen Arbeiten zur Anwendung eines biodegradierbaren vaskulären Polymer-Stents waren Gegenstand der Analyse.

Ergebnisse: Bezüglich der Biokompatibilität erscheint POLYLACTID nach verschiedenen in vitro und in vivo Untersuchungen Vorteile zu besitzen. Bislang ist nur eine Studie über die klinische Anwendung eines biodegradierbaren Polymer-Stents publiziert worden (koronare Applikation, Restenose-Rate nach 6 Monaten: 10.5%). Um eine Eignung der Polymer-Stents für die klinischen Anwendung zu erzielen, bedarf es physikalischer (Verminderung des Ausgangsdurchmessers vor Dilatation, Erniedrigung der Strut-Dicke) und biologischer (Inkorporation eines Pharmakons im Sinne des Drug-Eluting Stents, Pharmakon-Freisetzung bis zur kompletten Auflösung des Stents) Modifikationen.

Schlussfolgerung: Bis heute sind die abbaubaren Stents zwar ein Teil der Stentforschung, sie sind aber nicht über das experimentelle Stadium hinweggekommen. Nur wenn die physikalischen und biologischen Eigenschaften optimiert werden, haben die polymeren biodegradierbaren Stents eine Chance, die bislang üblichen metallischen Fremdkörper von ihrer Marktführerrolle zu verdrängen.