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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Computernavigierte endoskopisch gestützte Minilumbotomie zur ventralen Versorgung von lumbalen Wirbelsäulenfrakturen

Meeting Abstract

  • corresponding author O. Gonschorek - BG-Unfallklinik Murnau, Murnau, Deutschland
  • S. Katscher - Abt. Unfallchirurgie, Univ.-Klinik Leipzig, Leipzig, Deutschland
  • S. Hauck - BG-Unfallklinik Murnau, Murnau, Deutschland
  • C. Josten - Abt. Unfallchirurgie, Univ.-Klinik Leipzig, Leipzig, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7877

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2007/07dgch229.shtml

Published: October 1, 2007

© 2007 Gonschorek et al.
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Einleitung: Minimalinvasive Techniken haben sich bei der Versorgung thorakaler Wirbelsäulenverletzungen bewährt, über einen Zwerchfellsplit kann man bis L2 transthorakal erreichen. Weiter kaudal ist eine Lumbotomie erforderlich. Übersicht und Präzision der endoskopisch assistierten Minilumbotomie können hier durch ergänzende CT-gestützte Computernavigation optimiert werden. Der Einsatz dieser Technik soll im Rahmen einer prospektiven Untersuchung vorgestellt werden.

Material und Methoden: Von Juli 2002 bis Dezember 2004 wurden 21 Patienten (16m, 5w, Durchschnittsalter 49 Jahre) mit lumbalen Wirbelkörperfrakturen prospektiv erfasst. Einschlusskriterien: Fraktur L2-L4 mit der Indikation zur ventralen Stabilisierung, Alter > 18 Jahre. Ausschlusskriterien: Diszitis bzw. WK-Metastasen. Die Operation erfolgte in Bauchlage unter Einsatz eines Retraktorsystems (Synframe®) endoskopisch gestützt. Die CT-gestützte Computernavigation basierte auf dem VectorVision® System. Die Nachuntersuchung erfolgte nach den Richtlinien der AG Wirbelsäule der DGU nach 3, 6 und 12 Monaten mit klinischer und radiologischer Verlaufskontrolle. Als Outcome Parameter diente der SF36.

Ergebnisse: In 18 Fällen wurde die Navigation problemlos eingesetzt, 3mal musste sie abgebrochen werden. Der Minilumbotomieschnitt war im mittel 5cm lang, über die Stichinzision des Endoskopes wurde postop eine Drainage ausgeleitet. Es lagen 12 L2, 8 L3 und eine L4 Fraktur vor. 17 Kompressionsfrakturen vom Typ A standen eine B- und 3 C-Verletzungen gegenüber. 8 mal wurde isoliert ventral versorgt, in 13 Fällen dorso-ventral. 3mal wurde isoliert ein Stabsystem, 5mal ein Cage eingebracht, 13mal eine Kombination. Der SF36 zeigte in der „Körperlichen Summenskala“ und der „Psychischen Summenskala“ ein Jahr postop signifikante Abweichungen von der Normbevölkerung. 18 von 21 Patienten waren aber mit dem Operationsergebnis „sehr zufrieden“. Bei 4 Patienten fand sich eine unterschiedlich ausgeprägte Parästhesie an der Oberschenkelvorderseite.

Schlussfolgerung: Die Kombination von endoskopisch gestütztem und computernavigiertem Verfahren erlaubt die minimalinvasive ventrale Versorgung von lumbalen Wirbelsäulenverletzungen mit Ergebnissen, die mit der Literatur vergleichbar sind. Bei kombiniert dorsoventraler Versorgung zeigt die Bauchlage deutliche Vorteile.