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Vergleich der minimal-invasiven palmaren und dorsalen Verschraubung von Skaphoidfrakturen des mittleren Drittels
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Published: | October 1, 2007 |
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Einleitung: Die Osteosynthese der Skaphoidfraktur erfolgt in der Regel unter Verwendung einer Herbertschraube. Nicht bzw. nur minimal dislozierte Brüche des mittleren Drittels können dabei sowohl von einem palmaren als auch von einem dorsalen Zugang aus versorgt werden. Experimentelle Studien zeigen, dass von streckseitig eingebrachte Schrauben eine tendenziell zentralere, günstigere Lage aufweisen. Durch eine retrospektive Analyse unseres Krankenguts untersuchten wir Unterschiede im klinischen Ergebnis bei von palmar bzw. dorsal eingebrachten Herbertschrauben bei einfachen Kahnbeinbrüchen.
Material und Methoden: 17 Patienten (1 Frau, 16 Männer, mittleres Alter 28 Jahre), die im Zeitraum zwischen Januar 2001 und April 2003 an einer nicht oder nur minimal dislozierten Fraktur des mittleren Kahnbeindrittels an der Klinik für Handchirurgie operiert worden waren, wurden nach einem mittleren Zeitraum von 20 Monaten nachuntersucht. Bei allen behandelten Frakturen war mit Hilfe einer präoperativen Computergraphie sowohl die Möglichkeit eines palmaren als auch dorsalen Zugangswegs bestätigt worden. Je nach Vorliebe des Operateurs erfolgte in 10 Fällen ein minimal-invasiver palmarer sowie in 7 Fällen ein limitierter dorsaler Zugang zum Skaphoid, die Stabilisierung erfolgte jeweils durch eine konventionelle Herbertschraube. Knöcherner Durchbau, Handgelenksbeweglichkeit, Grobkraft, Dauer von Ruhigstellung und Arbeitsunfähigkeit, Narbenlängen sowie postoperative DASH-scores wurden zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung verglichen. Die Lage der Schraube wurde mit Hilfe von postoperativen konventionellen Röntgenbildern analysiert. Das Signifikanzniveau wurde mit p<0,05 festgelegt.
Ergebnisse: Alle Frakturen zeigten eine knöcherne Konsolidierung. Der durchschnittliche DASH-score betrug 5,3 bei Patienten mit palmarem Zugang sowie 2, 4 bei Patienten mit dorsalen Zugang. Beide Gruppen unterschieden sich nicht signifikant hinsichtlich postoperativer Beweglichkeit und Grobkraft. Die Dauer der Ruhigstellung sowie Arbeitsunfähigkeit war für Patienten mit dorsalem Zugang signifikant länger (3 Wochen Ruhigstellung/ 6 Wochen Arbeitsunfähigkeit gegenüber 1 Woche Ruhigstellung/ 4 Wochen Arbeitsunfähigkeit),alle Patienten kehrten an ihren ursprünglichen Arbeitsplatz zurück. Dorsal gelegene Narben waren signifikant länger als palmar gelegene (21 mm gegenüber 8 mm). Radiologisch zeigte sich bei keinem Patient ein Schraubenüberstand.
Schlussfolgerung: Beide Zugangswege liefern sehr gute klinische und radiologische Ergebnisse und können daher als gleichwertig betrachtet werden. Obwohl die Patienten mit dorsaler Versorgung in unserer Studie signifikant länger ruhiggestellt waren, zeigten sie tendenziell bessere DASH-scores.