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Die intersphinktäre Resektion mit axialem Kolonpouch beim tiefsitzenden Rektumkarzinom
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Published: | May 2, 2006 |
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Einleitung: Rektumkarzinome im unteren Drittel können, wenn eine Infiltration des Sphinkterapparates oder von Nachbarorganen ausgeschlossen werden kann, durch intersphinktäre Resektion schließmuskelerhaltend reseziert werden.Der Film zeigt die von uns entwickelte Operationstechnik.
Material und Methoden: Dieser Eingriff wird nach genauer präoperativer Abklärung durch 1) Digitalbefund, 2) Endoskopie und Biopsie, 3) MRT des Rektums und 4) Sphinktermanometrie geplant. Ausschließungsgründe für die Operation sind: undifferenzierter Tumor, T4-Stadium und schlechte Sphinkterfunktion. Die Operation wird in Lloyd-Davis-Lagerung nach ausreichender Darmreinigung und intraoperativer prophylaktischer Antibiotikagabe durchgeführt. Die Operation verläuft in folgenden Phasen: 1) totale mesorektale Exzision, 2) peranale intersphinktäre Resektion des Rektums mit teilweise synchroner Präparation von abdominell und peranal, 3) Bildung eines axialen Kolonpouches, 4) Durchzug des Kolons und koloanale Anastomose, 5) protektive Transversostomie oder Ileostomie.
Ergebnisse: Von 1984 - 2000 wurden 121 Patienten operiert. Die mediane Tumorhöhe ab ano betrug 3 cm (1-5 cm). Die Komplikationsrate betrug 7,7%, die Letalität 0,8%. Als Spätkomplikation trat eine Striktur der coloanalen Anastomose in 9,4% auf. Diese konnte problemlos mit Dilatation behandelt werden. Die bisherigen Ergebnisse dieser Operation sind sowohl funktionell als auch onkologisch zufriedenstellend. – Von 121 Patienten, die median 8 Jahre nachbeobachtet werden konnten, fand sich bei 80% eine gute Kontinenzfunktion. Die Lokalrezidivrate beträgt 5%.
Schlussfolgerung: Die intersphinktäre Resektion ist ein praktikables Operationsverfahren, mit dem bei Tumoren des unteren Rektumdrittels eine abdominoperineale Rektumexstirpation vermieden werden kann.