Article
Morbidität und Frühergebnissse bronchoplastischer Resektionen im Vergleich zur Pneumonektomie
Search Medline for
Authors
Published: | May 2, 2006 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Bronchoplastische Resektionen haben bei nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) als Alternative zur Pneumonektomie das Ziel, gesundes Lungenparenchym zu erhalten. Dem Gewinn an postop. Lungenfunktion und Lebensqualität steht in vielen Publikationen eine höhere Morbidität und Letalität bei bronchoplastischen Resektionen gegenüber.
Material und Methoden: Retrospektiv wurden die bronchoplastischen Resektionen aus dem Zeitraum 2000-2004 analysiert und mit den in diesem Zeitraum erfolgten Pneumonektomien beim NSCLC verglichen (bronchoplastischer Eingriff: n= 97; Pneumonektomie: n= 219), wobei lediglich kurative Resektionen berücksichtigt wurden.
Ergebnisse: Beide Gruppen unterschieden sich nicht hinsichtlich der demographischen Daten und des Risikoprofils. Die Morbidität (wodurch mehr als 2 Tage Intensivstation resultierten, bronchoskopische Interventionen, Re-OP`s) betrug 40,2% nach Bronchoplastik, nach Pneumonektomie 45,7 %. Im Vordergrund standen kardiale Rhythmusstörungen und pulmonale Infiltrate. In 8 Fällen kam es nach Bronchoplastik zu einer Störung der Anastomosenheilung, davon wurde in 5 Fällen eine sekundäre Pneumonektomie durchgeführt. Eine Bronchusstumpfinsuffizienz nach primärer Pneumonektomie trat in 10 Fällen auf. Während des stat. Aufenthaltes verstarben 3 Patienten nach bronchoplastischem Eingriff (30 Tage Letalität: 0; Klinikletalität 3,1%), 18 Patienten verstarben nach Pneumonektomie (30 Tage Letalität: 6,8%; Klinikletalität 8,2%).
Schlussfolgerung: Bronchoplastische Resektionen bei nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom weisen eine geringere Morbidität und Letalität auf als die Pneumonektomie. Sie sind bei technischer Durchführbarkeit der Pneumonektomie vorzuziehen und nicht nur auf Patienten mit eingeschränkten Funktionswerten zu beschränken.