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Rosiglitazon stabilisiert atherosklerotische Plaques
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Published: | May 2, 2006 |
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Einleitung: Die medikamentöse Therapie zur Stabilisierung atherosklerotischer Läsionen könnte eine Plaque-Ruptur vermeiden und gleichzeitig die Inzidenz akuter koronarer und zererbraler Ischämien reduzieren. Glitazone, wie Rosiglitazon, sind orale Antidiabetika mit zusätzlichen anti-inflammatorischen und anti-atherosklerotischen Eigenschaften. In einer prospektiven randomisierten einfach-blinden Studie wurden die Effekte einer präoperativen vierwöchigen oralen Rosiglitazontherapie auf die histomorphologische atherosklerotische Plaquestabilität bei Nichtdiabetikern mit Indikation zur elektiven Endarterektomie einer hochgradigen A. carotis-Stenose postoperativ untersucht.
Material und Methoden: Bei 24 nicht-diabetischen Patienten mit hochgradiger Stenose (>80%) der A. carotis interna und Indikation zur elektiven Endarterektomie erfolgte die randomisierte Einteilung zur präoperativen Rosiglitazon- (4mg/d) oder Plazebo-Therapie. Die bereits bestehende Medikation wurde weiterhin eingenommen. Nach vier Wochen wurde die Endarterektomie und Entnahme der atherosklerotischen Plaques durchgeführt. Die atherosklerotischen Plaques wurden im Anschluss aufgearbeitet und auf immunhistochemische Veränderungen untersucht (Rosiglitazon n=12 vs. Plazebo n=12).
Ergebnisse: Es zeigten sich keine signifkanten Veränderungen bezüglich des Nüchtern-Blutzuckers, Insulins oder der Lipidwerte zwischen beiden Gruppen. Unter Rosiglitazon-Therapie zeigte sich eine signifikante Reduktion der Anzahl von CD4-Lymphozyten als auch der Makrophagen-HLA-DR Expression, was eine geringere Aktivierung der Inflammation dieser Zellen durch IFNγ widerspiegelt. Zusätzlich zeigte sich ein signifikanter Anstieg des Plaque-Kollagen-Gehaltes (Rosiglitazon: 7.7±1.6% vs. Plazebo: 3.7±0.7% des Plaque-Areals,p=0.036) als auch eine signifikante Abnahme der Kapillarendichte, welche durch CD34-Immunreaktivität bestimmt wurde (Rosiglitazon:0.04±0.02% vs. Plazebo: 0.18±0.04% des Plaque Areals,p=0.004). Des Weiteren konnte in der Rosiglitazon-Gruppe eine signifikante Reduktion der systemischen Entzündungszeichen CRP und Serum Amlyoid A beobachtet werden.
Schlussfolgerung: Die vierwöchige Rosiglitazontherapie bei Nichtdiabetikern führt zu einer signifikanten Reduktion entzündlicher Veränderungen in atherosklerotischen Läsionen als auch zu einem signifikanten Anstieg von plaque-stabilisierenden Faktoren. Dies untermauert die Hypothese, dass Glitazone einen protektiven Effekt auf das kardiovaskuläre System besitzen.