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Zwerchfellhernie mit Leberprolaps als unklare rechtsseitige supradiaphragmale intrapleurale Raumforderung
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Published: | May 2, 2006 |
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Einleitung: Erworbene rechtsseitige Diaphragmalhernien bei Erwachsenen sind aufgrund der protektiven Wirkung der Leber selten und entstehen meist nach Zwerchfellruptur bei stumpfen Bauchtraumata. Die Diagnosestellung bei asymptomatischem Verlauf ist häufig verzögert. Differenzialdiagnostisch sind unter anderem intrapleurale supradiaphragmale Weichteiltumoren zu berücksichtigen
Material und Methoden: Eine 39-jährige Patientin stellt sich mit intermittierenden stechenden Brustschmerzen rechts sowie Reizhusten vor. Die bildgebende Diagnostik (Röntgen-Thorax, CT-Thorax, MRT-Thorax, Thorax- und Oberbauch-Sonografie) zeigt eine im Vergleich zu Voruntersuchungen neu aufgetretene, ca. 5 cm große hypervaskularisierte epiphrenische Raumforderung rechts. Anamnestisch gibt es keinen Hinweis auf ein stumpfes Bauchtrauma. Die präoperative Verdachtsdiagnose lautet diaphragmales Weichteilsarkom.
Ergebnisse: Bei der explorativen Thorakotomie findet sich eine Diaphragmalhernie mit intrathorakalem Leberprolaps. Das in den Thorax prolabierende Leberparenchym wird reponiert und der Zwerchfelldefekt mit Einzelknopfnähten verschlossen. Operation und postoperativer Verlauf gestalten sich komplikationslos. Die Patientin wird am 8. postoperativen Tag nach Hause entlassen.
Schlussfolgerung: Eine rechtsseitige erworbene Diaphragmalhernie ist auch mit modernsten diagnostischen Verfahren nur schwer zu diagnostizieren. Da ein supradiaphragmaler Tumor nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, ist in solchen Fällen eine explorative Thorakotomie immer indiziert.