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Endorektaler Re-Durchzug nach vorausgegangener Duhamel-Operation bei Morbus Hirschsprung
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Published: | May 2, 2006 |
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Einleitung: Endorektale Re-Durchzugsoperationen wurden in der Vergangenheit nur spradisch nach vorausgegangener Duhamel-Operation durchgeführt. Ziel der Studie war die Evaluation der postoperativen Ergebnisse nach endorektalem Re-Durchzug bei Morbus Hirschsprung. Wir stellen die postoperativen Ergebnisse von acht Patienten mit endorektalem Re-Durchzug vor, darunter fünf Kinder mit vorausgegangener Durchzugsoperation nach Duhamel.
Material und Methoden: Zwischen 2002 und 2004 wurden in unserer Klinik acht Patienten mit einer endorektalen Re-Durchzug-Operation versorgt. Retrospektiv wurde das Auftreten von Stuhl- und Urininkontinenz, Enterokolitis, chronischer Obstipation, sowie der Notwendigkeit von Abführmaßnahmen nach Re-Operation anhand von Patientenakten und standardisierten Interviews evaluiert.
Ergebnisse: Die primäre operative Versorgung erfolgte nach Duhamel (n=5), Soave (n=2) und Rehbein (n=1). Klinische Symptome nach der primärer Operation waren chronische Obstipation mit Enkopresis (n=8), Enterokolitis (n=4) und Urininkontinenz (n=1). Bei sechs Patienten konnte eine Aganglionose, bei zwei Patienten eine Stenose im Anastomosenbereich nachgewiesen werden. Nach endorektalem Re-Durchzug waren alle Patienten kontinent. Bei 3 Patienten mit persistierender Obstipation führten intermittierende Abführmaßnahmen (n=1), Dilatation einer rektalen Stenose (n=1) und eine Malone-Zoekostomie (n=1) zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. Ein Kind zeigte keine signifikante Besserung. Eine Enterokolitis trat nach Re-Durchzugsoperation einmalig bei einem Patienten auf. Ein Patient litt unter rezidivierender Ileitis nach totaler Kolektomie. Eine Beeinträchtigung der Urinkontinenz wurde nicht beobachtet.
Schlussfolgerung: Die endorektale Re-Durchzugsoperation zeigte bei unseren Patienten, auch nach vorausgegangener Duhamel-Operation, ein gutes postoperatives Ergebnis. Eine Schädigung von perirektalem Nervengewebe kann durch dieses Verfahren vermieden werden. Unabhängig von der primären Operationsmethode sehen wir, bei der Notwendigkeit eines erneuten Durchzugs bei Morbus Hirschsprung, das endorektale Vorgehen als Operationstechnik der Wahl an.