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Extremitätenerhalt im Stadium IV der AVK durch crurale und pedale Bypässe kombiniert mit Vakuumverband
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Published: | May 2, 2006 |
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Einleitung: Patienten im Stadium IV der AVK und ausschließlich cruralen oder pedalen Anschlußgefäßen stellen eine besondere Herausforderung für den Gefäßchirurgen dar. Nicht nur die erfolgreiche Revascularisation entscheidet über den Beinerhalt, sondern auch die chirurgische Behandlung der oft großflächigen Defektwunden an Fuß und Unterschenkel.
Material und Methoden: Bei 24 von insgesamt 45 Patienten mit cruralem oder pedalem Bypass lag ein Stadium IV mit z.T. großflächigen Nekrosezonen vor. Die Revascularisation erfolgte bei 16 Patienten femorocrural, bei 8 Patienten femoropedal oder popliteopedal. Als Graftmaterial wurde bei 6 Patienten ein PTFE-Bypass implantiert, bei 14 Patienten ein Venenbypass und bei 4 Patienten ein Compositegraft aus PTFE und Vene. Bei allen Patienten wurde nach einer Nekrosektomie ein Vakuumverband angelegt.
Ergebnisse: Ein Beinerhalt konnte bei 22 Patienten (91,6%) erreicht werden. Bei 21 Patienten wurde durch die Bypassanlage kombiniert mit der Wundbehandlung unter Vakuumverband die Wundsituation soweit gebessert, daß nach Hauttransplantation eine komplette Wundheilung erfolgte. Ein Bypassfrühverschluß trat bei 2 Patienten auf (8,4%). Eine Patientin mußte mit offenem Bypass bei ausbleibender Weichteilerholung amputiert werden.
Schlussfolgerung: Durch die Kombination einer cruralen oder pedalen Revascularisation mit einer konsequenten Wundbehandlung kann auch im Stadium IV mit großflächigen Defektwunden und freiliegendem Knochen-, Sehnen- oder Muskelgewebe bei der Mehrzahl der Patienten ein Beinerhalt erreicht werden. Hierbei führte der Vakuumverband bei Defekten in unmittelbarer Nähe zur Bypassanastomose nicht zu einer Beeinträchtigung der Bypassfunktion.