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Inguinale Lymphfisteln in der Gefäßchirurgie - Risikoevaluation und therapeutischer Algorithmus
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Published: | May 2, 2006 |
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Einleitung: Der inguinale Längsschnitt stellt einen gebräuchlichen Standardzugang bei einer Vielzahl von rekonstruktiven arteriellen Eingriffen in der Gefäßchirurgie dar.Ziel dieser Studie war, in diesem Kontext die Häufigkeit und klinischen Verläufe hinsichtlich iatrogener Läsionen des lymphatischen Systems zu evaluieren und einen sinnvollen diagnostischen und therapeutischen Algorithmus zu entwickeln.
Material und Methoden: Die Verläufe von mehr als 800 konsekutiven Patienten mit einer operativen gefäßchirurgischen Therapie über einen Leistenlängsschnitt wurden analysiert.Die Ergebnisse der körperlichen Untersuchung, Ultraschalldiagnostik sowie der Analyse komplikativer Verläufe und der Komorbidität mündeten in ein definiertes Diagnose- und Therapieschema.
Ergebnisse: Weniger als 3 % unserer Patienten wiesen eine postoperative Lymphläsion auf. Der Anteil von AVK – Patienten im Stadium IV nach Fontaine war deutlich überrepräsentiert. Die große Mehrheit der Betroffenen zeigte einen befriedigenden Verlauf unter lokaler Therapie innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes von 2-3 Wochen.5 Patienten entwickelten eine chronische Läsion und wurden erfolgreich mittels einer lokalen low-dose Bestrahlung behandelt, ohne dass relevante Nebenwirkungen aufgetreten wären.
Schlussfolgerung: Der adäquat durchgeführte inguinale Längsschnitt stellt einen sicheren gefäßchirurgischen Zugang dar. Schwerwiegende Verletzungen des lymphatischen Systems sind selten, der klinische Verlauf meistens gutartig. Die lokale Reizbestrahlung mit niedrigen Dosen bietet einen effektiven therapeutischen Ansatz im Falle persistierender lymphatischer Läsionen.