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Protektion der Mikrozirkulation bei postischämischer Pankreatitis durch die Inhalation von Kohlenmonoxid
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Published: | May 2, 2006 |
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Einleitung: Mikrozirkulationsstörungen spielen nach Ischämie und Reperfusion (I/R) eine zentrale Rolle in der Entstehung und Progression der akuten Pankreatitis. In anderen Organen wurde nach I/R eine protektive Wirkung des Hämoxygenase-Stoffwechsels nachgewiesen. Es war das Ziel dieser Untersuchung, den Einfluss der exogenen Applikation von Kohlenmonoxid (CO), eines Produktes dieses Stoffwechselweges, auf die Mikrozirkulation und die frühe Entzündungsreaktion nach I/R des Pankreas zu untersuchen.
Material und Methoden: Männliche Sprague-Dawley-Ratten (200-300g) wurden in drei Versuchsgruppen randomisiert: 1) Kontrollgruppe mit Sham-Operation ohne Ischämie, 2) 1 h Ischämie des Pankreas mit Reperfusion (2 h), 3) Inhalation von 250 ppm CO und I/R. Die komplette normotherme Ischämie des Pankreas wurde unter Allgemeinanästhesie durch temporären Verschluss der vier das Pankreas versorgenden Arterien mit mikrovaskulären Clips induziert. Am ausgelagerten Pankreas wurden die funktionelle Kapillardichte (FKD) und die Leukozyten-Endothel-Interaktion (LEI) nach I/R mittels intravitaler Epifluoreszenzmikroskopie quantifiziert.
Ergebnisse: Die Analyse der Mikrozirkulation nach 2 h Reperfusion zeigte eine signifikante Verminderung der FKD in der I/R-Gruppe (216,89 ± 30,85 cm/cm2) gegenüber der Kontrollgruppe (274,27 ± 9,72 cm/cm2). Nach I/R und CO-Applikation erreichte die FKD das Niveau der Kontrolltiere (266,57 ± 24,36 cm/cm2). Die LEI zeigte nach 2 h Reperfusion in der I/R-Gruppe (128,45 ± 56,09 mm-2) eine Erhöhung gegenüber der Kontroll- (52,40 ± 25,70 mm-2) und I/R+CO-Gruppe (54,26 ± 22,55 mm-2). [Mittelwert ± SD, ANOVA, Student-Newman-Keuls oder Dunn´s Test mit p<0,05].
Schlussfolgerung: Diese Befunde deuten darauf hin, dass die exogene Applikation von Kohlenmonoxid die Mikrozirkulation des Pankreas nach I/R verbessert und die frühe Entzündungsreaktion vermindert. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um den Einfluss dieser Intervention auf den Organschaden zu charakterisieren.