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Laparoskopische organerhaltende Milzoperationen bei Kindern: Möglichkeiten und Grenzen
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Published: | May 2, 2006 |
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Einleitung: Nichttraumatische operationspflichtige Veränderungen der Milz sind im Kindesalter selten. Bei gegebener Indikation ist jedoch zum Schutz der Patienten vor OPSI ein partieller Organerhalt anzustreben. Zur schnelleren Rekonvaleszenz und zur Vermeidung großer Narben und Adhäsionen bietet sich die laparoskopische Verfahrensweise an.
Material und Methoden: 2005 wurden an der Kinderchirurgischen Universitätsklinik Lübeck 3 Patienten laparoskopisch mit dem Ziel der partiellen Milzerhaltung operiert: ein 8jähriges sowie ein 16jähriges Mädchen mit dysontogenetischer Zyste (Volumen 200 bzw. 600ml) sowie ein 6jähriger Junge mit mehreren hämolytischen Krisen und Cholecystolithiasis bei Sphärozytose und Splenomegalie.
Ergebnisse: Bei dem 8jährigen Mädchen konnte problemlos komplett die Zyste organerhaltend reseziert werden ohne Anhalt für Rezidiv im Verlauf. Bei dem 6jährigen Jungen wurden 9/10 der Milz reseziert und cholezystektomiert. Die 16jährige Patientin wies an der Milz neben der riesigen Zyste eine aberrierende Gefäßversorgung mit Verlauf der Arterien am Zystenboden auf, somit war eine sichere komplette Resektion der Zyste laparoskopisch nicht gewährleistet. Am offenen Situs zeigte sich, daß eine Organerhaltung aufgrund des minimalen Parenchymsaumes und der marginalen Durchblutungssituation des Gewebes nicht möglich war und die Milz wurde komplett entfernt.
Schlussfolgerung: 1) Laparoskopische organerhaltende Eingriffe an der Milz sind auch im Kindesalter grundsätzlich anzustreben. 2) Aufgrund der Seltenheit dieser Operation muß der Eingriff von einem Team laparoskopisch erfahrener Operateure durchgeführt werden. 3) Neben der präoperativen exakten Diagnostik (Sonographie, Doppler, MRT) ist intraoperativ eine detaillierte Darstellung des Situs und aller Gefäße essentiell.