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Senna tea versus Erythromycin – 2 Prokinetika im Vergleich zur Visualisierung und Quantifizierung von Kolonmotilität mittels funktioneller Cine MRT
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Published: | May 2, 2006 |
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Einleitung: Ziel der Studie war die Entwicklung einer Untersuchungsmethode zur Visualisierung und Quantifizierung von Kolonmotilität mittels funktioneller Cine-MRT im Vergleich zweier prokinetisch wirksamer Substanzen.
Material und Methoden: 24 gesunde Probanden (12 Männer, 12 Frauen, Durchschnittsalter 26,1 Jahre, SD 2,3 Jahre) ohne funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen wurden eingeschlossen. Den Patienten wurde randomisiert Senna-Tee per os oder 150mg Erythromycin i.v. verabreicht. Anschließend wurden die Untersuchungen an einem 1,5 Tesla MRT-Gerät (Siemens) durchgeführt. Es wurden 2 Blöcke wiederholter Messungen koronarer, T2-gewichteter HASTE-Sequenzen (Matrix 256 + 207;FOV400mm;9-11slices; SL6mm), die an den Verlauf des Kolonrahmens angepasst waren, akquiriert, Eine Navigator-Sequenz wurde auf der Ebene der rechten dorsalen Zwerchfellkuppel eingerichtet und zur Atemtriggerung verwendet.Die Änderung des maximalen Durchmessers des Lumen wurde in 5 aufeinander folgenden Haustren im Kolon ascendens, transversum und descendens gemessen und als entscheidender Parameter zur Bestimmung der Kolonmotilität festgelegt. Es wurde die Anzahl der Durchmesser pro Proband und Prokinetikum berechnet, deren maximaler Durchmesser sich vor und nach Gabe eines der beiden Prokinetika signifikant veränderte.
Ergebnisse: Im Kolon ascendens zeigten sich nach Gabe von Sennatee in 14 Patienten 5 Durchmesser in 5 gemessenen Punkten signifikant verändert, wohingegen nach Appliktion von Erythromycin nur 6 Patienten veränderte Durchmesser aufwiesen. Im Kolon transversum waren in insgesamt 18 Patienten 5 signifikante Lumendurchmesseränderungen nachweisbar im Vergleich zu nur zwei Patienten nach Erythroymcin. Im Kolon descendens ergaben sich in 20 Patienten insgesamt 5 Durchmesser signifikant verändert nach Sennatee, nach Erythromycin zeigten sich in nur 4 Patienten signifikante Änderungen.
Schlussfolgerung: In unserer Studie konnten wir erstmals eine adäquate, nicht-invasive Untersuchungsmethode zur Visualisierung und Quantifizierung von Kolonmotilität vorstellen. Im Vergleich der beiden eingesetzten prokinetischen Substanzen war Sennatee erstaunlicherweise das wirksamere Prokinetikum.