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Prospektiv randomisierte Studie zur Reduktion postoperativer Lymphfisteln nach radikaler axillärer Lymphadenektomie durch die Applikation von Fibrinkleber bei 58 Patienten mit lymphogen metastasiertem Melanom
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Published: | May 2, 2006 |
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Einleitung: Die radikale axilläre Lymphadenektomie (r LAD) ist ein etabliertes chirurgisches Therapiekonzept bei Patienten mit lymphogen metastasiertem malignem Melanom. Postoperativ persistierende Serome und Lymphfisteln nach rLAD bedingen eine teilweise erhebliche Morbidität der Patienten. In der Literatur werden unterschiedliche Angaben zur Wirksamkeit intraoperativ applizierter Fibrinkleber auf die Entstehung von Seromen oder Lymphfisteln berichtet. Daher sollte in einer prospektiv randomisierten Studie die Wirksamkeit eines kommerziell erhältlichen Fibrinklebers überprüft werden.
Material und Methoden: Zwischen September 2003 und Juli 2005 wurde bei 58 Patienten mit einem Stadium IV Melanom mit nachgewiesener axillärer Lymphknotenmetastasierung nach rLAD am Ende der Operation eine ausgiebige Wundspülung mit verdünnter Betaisodonalösung und danach randomisiert entweder 2ml Tissuecol® Fibrinkleber über Sprühapplikator appliziert oder nicht. Postoperativ wurde die Drainagemenge aus den Redondrainagen (Hauptzielkriterium), die Liegedauer der Drainagen sowie die Entstehung von Seromen oder Lymphfisteln (Drainagesekretion >50ml länger als 3 Tage) in einer Datenbank dokumentiert und mit Hilfe des Statistikprogramms SPSS ausgewertet.
Ergebnisse: Beide Gruppen waren bezüglich der Stratifizierungsmerkmale (Alter, BMI, Geschlecht) gut vergleichbar. Die Gesamtdrainagemengen der beiden Gruppen waren nicht siginifikant unterschiedlich (Fibrin: Median 515ml; 95% CI 410-1133ml versus Non Fibirn: Median415ml; 95% CI 377-750ml). Die Rate an Lymphfisteln betrug in der Gruppe mit Fibrinkleber 13 versus 15 in der Gruppe ohne Fibrinkleber (p>0.05). Serome traten in der Fibringruppe (n=4) häufiger auf als in der Nicht Fibringruppe (N=2) (p>0.05). Wundheilungsstörungen traten bei keinem Patienten auf. Ein persistierendes Lymphödem (3 Monate postoperativ) trat bei 2 Patienten der Fibringruppe gegenüber 5 Patienten in der Nicht Fibringruppe auf.
Schlussfolgerung: Die Applikation von 2ml Fibrinkleber über Sprühapplikator am Ende einer rLAD führte nicht zu einer signifikanten Reduktion der Drainagegesamtmenge aus den Redondrainagen oder der postoperativen Inzidenz von Seromen.