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Klinische Ablaufpfade im fachübergreifenden Behandlungskonzept am Beispiel der Cholezystektomie
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Published: | May 2, 2006 |
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Einleitung: Für ¼ der pro Jahr in unserer Klinik durchgeführten Operationen konnten wir durch Einführung von Pfadkurven Behandlungsabläufe effektiv standardisieren und den Arbeitsaufwand wirksam senken. Für die Cholezystektomie, die operative Therapie der Inguinalhernie und der Struma arbeiten wir mit Clinical Pathways. Unter dem Kostendruck der DRG- Bedingungen besteht Handlungsbedarf, die diagnostischen, therapeutischen und pflegerischen Abläufe zeitlich zu optimieren und dennoch patientenbezogen durchzuführen. Am Beispiel der im August 2003 eingeführten „Pfadgalle“ stellen wir unsere Ergebnisse vor.
Material und Methoden: Wir entwickelten ein Kurvenblatt für die „Pfadgalle“, in dem mit deutlich reduziertem Aufwand alle perioperativen Daten dokumentiert werden können. Im Rahmen der Vorbereitung des „Gallepfades“ fanden intensive Gespräche mit allen involvierten Fachgebieten (Chirurgie, Innere Medizin, Anästhesie, Radiologie und Pflegepersonal) statt, so dass es möglich war, sowohl die präoperativen Vorbereitungen einheitlich festzusetzen und somit Verzögerungen durch inkomplette Diagnostik oder Doppeluntersuchungen zu vermeiden, als auch den postoperativen Ablauf aus pflegerischer und ärztlicher Sicht festzulegen.
Ergebnisse: Vom 1.1.2000 bis 31.12.2004 operierten wir 738 Patienten an der Gallenblase. Primär wurden in der Medizinischen Klinik 195 (26,4%) Patienten diagnostiziert und therapiert, wovon 184 (75,1%) im Rahmen des therapeutischen Splittings bei Verdacht auf Choledocholithiasis eine ERCP bzw. EPT erhielten. Nach Einführung des Gallepfades am 1.8.2003 führten wir bis 13.9.2005 219 Cholezystektomien durch. Im Pfad abgebildet sind 168 (76,1%). Durch zusätzlich erforderliche präoperative Diagnostik und Therapie oder verlängerte p.o. Verweildauer waren 51 (23,9%) nicht in den Ablaufplan der „Pfadgalle“ integrierbar. Dabei zeigt sich, dass präoperative Besonderheiten nur bei 3% der Patienten zu Abweichungen führten. Bei 8,7% war die Entlassung aus der stationären Behandlung erst 1 Tag später als vorgesehen möglich.
Schlussfolgerung: Mit der Einführung der Clinical Pathways für häufig in unserer Klinik durchgeführte Operationen konnten unter Wahrung der Individualität des Patienten ein hocheffizientes Instrument zur Dokumentation und reibungslosen Organisation geschaffen werden. Die Akzeptanz ist in allen beteiligten Berufsgruppen sehr hoch.