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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Das CEA als prädiktiver Parameter der Fernmetastasierung des Medullären Schilddrüsenkarzinoms

Meeting Abstract

  • corresponding author J. Ukkat - AVGC, MLU Halle
  • M. Brauckhoff - AVGC, MLU Halle
  • O. Gimm - AVGC, MLU Halle
  • H. Dralle - AVGC, MLU Halle

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5803

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Published: May 2, 2006

© 2006 Ukkat et al.
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Einleitung: Das hereditäre Medulläre Schilddrüsenkarzinom (MTC) ist eine seltene Karzinomentität. Während in den bisherigen Untersuchungen gezeigt werden konnte, dass die Tumorgröße und der Spiegel des spezifischen Tumormarkers Kalzitonin relativ gut korrelieren, so gibt es keinen verlässlichen biochemischen Parameter der den Verdacht auf eine Fernmetastasierung erhärten kann.

Material und Methoden: Seit 1995 wurden 526 Patienten mit MTC in unserer Klinik operiert. Vergleichbare Daten zu den präoperativen CEA-Spiegeln konnten von bisher 165 Patienten erhoben werden. In der untersuchten Patientengruppe waren alle Tumor- und Erkrankungsstadien vertreten. Bei 79 Patienten lag ein hereditäres Karzinom mit einer nachgewiesenen Multifokalität des Primärtumors von 16% (27 Pat.) vor.

Ergebnisse: Von den 80 Patienten, die präoperativ einen normwertigen CEA-Spiegel hatten, zeigten 67 (84%) eine Tumorkategorie kleiner oder gleich pT2, wobei zum Operationszeitpunkt bei nur 4 Patienten (5%) eine Fernmetastasierung nachgewiesen war. Betrug der CEA-Wert das maximal 10-fache des Normwerts, fand sich bei 26 Patienten (53%) dieser Gruppe von insgesamt 49 Patienten eine Tumorkategorie von höchstens pT2. Hier war bei sieben Patienten (14%) eine Fernmetastasierung bereits bekannt. Von 36 Patienten mit einem CEA größer der 10-fachen Norm hatten 25 (69%) eine Tumorkategorie größer pT2 und 21 Patienten (58%) nachgewiesene Fernmetastasen.

Schlussfolgerung: Die Daten zeigen eine Korrelation des präoperativen CEA-Wertes sowohl mit der Tumorkategorie, als auch mit dem Auftreten von Fernmetastasen, wobei sich aus der gezielten Analyse der Höhe des Tumormarkers CEA wahrscheinlich ein relatives Risiko für Fernmetastasen ableiten lässt. Wird zusätzlich die Höhe des spezifischen Tumormarkers Kalzitonin berücksichtigt, so lässt sich der Verdacht auf Fernmetastasen noch erhärten. Das Vorliegen von Fernmetastasen macht einen kurativen Therapieansatz bereits zunichte und kann keine biochemische Heilung des Patienten mehr erwarten lassen, woraus sich direkt weitere diagnostische und therapeutische Konsequenzen ergeben (Laparo-, Thorakoskopie, PET, Chemoembolisation, RFA etc.).