Article
Infrarotlaserskalpell für die minimal-invasive Chirurgie
Search Medline for
Authors
Published: | October 7, 2004 |
---|
Outline
Text
Einleitung
Aufgrund der bekannten Limitationen in der minimal-invasiven Chirurgie bestehen besondere Anforderungen an die Gewebedissektion hinsichtlich Bluttrockenheit, Rauch- und Aerosolbildung, die durch die herkömmlichen Dissektionsinstrumente jedoch nur unvollkommen erfüllt werden.
Material und Methoden
Ein Thulium:YAG-Infrarotlaser mit einer Wellenlänge von 2 μm und einer Leistung bis 20 W wurde im Vergleich zur Präparation mit der bipolaren Schere am Tiermodell untersucht. Bei 12 Schweinen erfolgte eine laparoskopische Dünndarmteilresektion. Die Dissektion des Mesenteriums wurde randomisiert entweder mit der bipolaren Schere oder dem Infrarotlaser durchgeführt. Dissektionszeit, Resektatlänge, Blutungsepisoden, Blutmenge und Komplikationen wurden zwischen den Gruppen verglichen. Nach vier Wochen erfolgte eine erneute Laparoskopie zur Evaluierung von intraabdominellen Wundheilungsstörungen und Verwachsungen.
Ergebnisse
Bei vergleichbaren Resektatlängen von ca. 1 m Dünndarm konnte mit dem Infrarotlaser eine Verkürzung der Dissektionszeit um ein Drittel erreicht werden. Die Anzahl der Blutungsepisoden und der Blutverlust waren bei Einsatz des Infrarotlasers im Vergleich zur bipolaren Schere signifikant niedriger. Die Rauchentwicklung gestaltete sich in beiden Gruppen vergleichbar. Perioperativ traten keine Komplikationen auf.
Schlussfolgerung
Das von uns entwickelte Infrarotlaserskalpell gestattet einen gut praktikablen Einsatz auch unter laparoskopischen Bedingungen. Tierexperimentell war die Laserdissektion bei präziser Schneidwirkung und sicherer Koagulation sowohl bezüglich der Blutstillung am Resektionsrand als auch von der Dissektionsgeschwindigkeit der herkömmlichen bipolaren Schere überlegen.