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Erstmaliger Einsatzes des neuen Master-Slave-Systems Laprotek© für die minimal-invasive Chirurgie: Erfahrungen der klinischen Pilotstudie am Beispiel der computer-assistierten Cholecystektomie.
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Published: | October 7, 2004 |
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Einleitung
Die laparoskopische Chirurgie wurde in den vergangenen Jahren durch computer-assistierte Techniken mit aufwendigen Systemen erweitert. Ziel dieser Studie war die Evaluation eines weltweit erstmals klinisch eingesetzten,neuen Master-Slave-Systems (Laprotek©) am Beispiel der elektiven computer-assistierten laparoskopischen Cholecystektomie.
Material und Methoden
Nach Koordination des Studienprotokolls mit dem Systemhersteller EndoVia Medical Inc. (Boston/MA, USA) wurden nach positiven Voten der lokalen Ethikkommission und der Genehmigungsbehörde des Landes Schleswig-Holstein n=10 Patienten vom Februar - September 2003 in die prospektive klinische Erstanwendungs-Studie eingeschlossen. Die Datendokumentation erfasste neben demographischen Daten OP-Zeiten, System-Setup-Zeiten, intra- und postoperative Komplikationen und Hospitalisationszeit. Die Anwenderfreundlichkeit der eingesetzten Instrumente und des Gesamtsystems wurden vom Operateur postoperativ bewertet.
Ergebnisse
Die prospektive Studie wurde unter Einschluss von n=10 Patienten, die zu einer elektiven Cholecystektomie geplant waren, durchgeführt. Das Durchschnittsalter betrug 39,7 Jahre (27-64 Jahre). Das Studienprotokoll sah den Body Mass Index als ein Einschlusskriterium vor, dieser betrug im Mittel 28 (20,9 - 34). Die Operationszeiten (Mittelwert 125 min.), einschliesslich wesentlicher Anteile des System-Setup, verkürzten sich von Patient 1 bis zu Patient 10 deutlich (210 min. vs. 79 min.). Die OP-Zeiten des Master-Slave-Systems verringerten sich von 121 min. auf 37 min. Bei n=2 Patienten wurde eine Konversion von der computer-assistierten Methode zur konventionellen laparoskopischen OP-Technik notwendig (Systemsperre kurz vor OP-Ende ohne Neustart; unerwarteter Situs einer schweren chronischen und subakuten Cholecystitis). Die Hospitalisation betrug postop. durchschnittlich 3,9 Tage, insgesamt 5,1 Tage. Bei n=2 Patienten traten intraoperativ systembedingte Komplikationen auf, die ausschliesslich (n=1) bzw. additiv (n=1) zur Konversion zum konventionell-laparoskopischen Vorgehen führten.In keinem Fall lag eine Gefährdung des Patienten vor.
Schlussfolgerung
Das Laprotek©-System als Master-Slave System für die minimal-invasive Abdominalchirurgie hat Anwendbarkeit, Funktionalität und Sicherheit im Rahmen der durchgeführten Eingriffe bewiesen. Die klinische Anwendung ist von einer deutlichen Lernkurve gekennzeichnet. Nach Erlangung der Marktzulassung des Systems wird durch die Weiterentwicklung der Hard- und Software sowie der system-integrierten Instrumente die zukünftige Anwendung in verschiedenen operativen Disziplinen denkbar.