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Die Direktpunktions PEG - Alternative zur operativen Katheterjejunostomie ?
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Published: | October 7, 2004 |
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Einleitung
Mit der Einführung der perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) ist ein einfache Möglichkeit geschaffen worden, Patienten mit Schluckstörung unterschiedlicher Genese enteral zu ernähren. Der Vorteil ist der minimal invasive und komplikationsarme Eingriff. Limitiert wird diese Methode jedoch durch Stenosen im Bereich der sogenannten Schluckstraße, die einen Durchzug der PEG - Andruckplatte nicht erlauben. Seit kurzem existiert ein System zur Direktpunktion des Magens , d.h. zur Implantation einer Magensonde unter endoskopischer Kontrolle.
Material und Methoden
Seit September 2001 führen wir neben der herkömmlichen PEG Anlage per Fadendurchzug auch die Direktpunktionsmethode durch. Unter endoskopischer Kontrolle werden mit Hilfe eines speziell entwickelten Einstichsystems 2 Nähte zur Gastropexie an die Bauchwand angelegt. Zwischen diesen Nähten wird über ein peel-away System die Sonde eingeführt. Fixiert wird die Sonde endoluminal über einen geblockten Ballon sowie an der Bauchwand mittels einer Halteplatte. Nach Ausheilung der gastro-kutanen Fistel kann ein Sondenwechsel erfolgen.
Ergebnisse
Insgesamt haben bislang 25 Patienten (9 Frauen und 16 Männer)in den letzten 24 Monaten eine Ernährungssonde über die endoskopisch kontrollierte Direktpunktion erhalten. Bei allen fünfundzwanzig Patienten war die Indikation zur PEG Anlage eine Dysphagie. Bei 24 Patienten war diese durch eine maligne Tumorerkrankung des oberen Gastrointestinaltraktes verursacht. Ein Patient bekam die PEG aufgrund einer Refluxösophagitis IV°. Bei allen Patienten konnte die Direktpunktions PEG unter beschriebener Methode erfolgreich durchgeführt werden. 21 Patienten hatten einen komplikationslosen postinterventionellen Verlauf. Zwei Patienten entwickelten lokale Hautreizungen. Bei zwei Patienten kam es zu einer Dislokalisation der Sonde mit Kontrastmitteldepot in der Bauchwand. Ein Patient erhielt daraufhin eine operative Katheterjejunostomie, im anderen Fall wurde erneut eine Direktpunktions PEG angelegt.
Schlussfolgerung
Insgesamt 25 Patienten erhielten bei bestehende Passagehindernis eine Direktpunktions-PEG. Es handelt sich hierbei um ein technisch ausgereiftes System, so dass in allen Fällen die PEG erfolgreich durchgeführt werden konnte. Zweimal trat eine Dislokation der Sonde in die Bauchwand auf. Ursache hierfür war ein mangelhaft geblockter Ballon. Eine falsche Handhabung mit der neuen Sonde aus Unkenntnis erscheint durchaus möglich. Die Alternative zu der beschriebenen Methode wäre die operative Implantation einer Ernährungssonde im Sinne einer Katheterjejunostomie gewesen, die nur in einem von 25 Fällen durchgeführt wurde. Damit stellt die Direktpunktions PEG nicht nur in palliativen Situationen eine sehr gute Alternative zur Katheterjejunostomie dar.