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Einfluss der lautheitsskalierungsbasiert objektivierten Cochlea-Implantat-Anpassung auf das audiologische Ergebnis
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Published: | March 18, 2025 |
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Fragestellung: Die Verbesserung des Sprachverstehens ist ein Hauptziel der Versorgung von Patient*innen mit Cochlea-Implantat (CI). Das CI-Fitting als zentrales Instrument ist dabei bisher entscheidend von subjektiven Faktoren abhängig. Mit dem Hoppe-Score [1] gibt es audiologische Prädiktoren für das zu erreichende Sprachverstehen und es existieren darüber hinaus Ansätze zu objektivierbaren Fitting-Methoden. In der von der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universität Halle-Wittenberg durchgeführten Studie wird die Auswirkung einer nach objektiven systematischen Methoden durchgeführten CI-Fitting-Methode auf das Sprachverstehen untersucht.
Methoden: Patient*innen, die mit einem Nucleus-CI (Cochlear, Sydney, Australien) versorgt wurden und mit diesem mindestens ein Jahr Hörerfahrung haben, wurden in die Studie eingeschlossen, wenn aus den präoperativen Daten der prädiktive Hörverfolg nach Hoppe zu bestimmen war. Mit der aktuellen Alltags-MAP der Patient*innen wurden eine kategoriale Lautheitsskalierung (KLS) und sprachaudiometrische Messungen mit dem CI-System in Ruhe durchgeführt. Anschließend erfolgte das psychoakustische T-Level-Fitting basierend auf dem precT-Verfahren nach Rader [2]. Nach einer einstündigen Akklimatisierungsphase in realer Hörumgebung wurden die audiologischen Tests mit der veränderten MAP erneut durchgeführt und mit den Werten vor der Einstellung verglichen.
Ergebnisse: Es zeigt sich bei den bisher eingeschlossenen Versuchspersonen (Stand der Einreichung = 5), dass vor allem die T-Level im apikalen Bereich angepasst werden mussten. Das Sprachverstehen in Ruhe verbesserte sich bei 50 dB SPL und 65 dB SPL bei 5 von 5 Teilnehmern. Der auf der KLS basierte prozentuale Hörverlust [3] reduzierte sich bei 5 von 5 Teilnehmern um bis zu 13pp. Alle Patient*innen bewerteten die neue MAP subjektiv besser als die vorherige und möchten diese in ihren Alltag integrieren.
Schlussfolgerung: Die ersten Ergebnisse verdeutlichen die Bedeutung des T-Level-Fittings für das Sprachverstehen mit CI. Im Vortrag wird diskutiert, inwieweit sich aus den Ergebnissen der kategorialen Lautheitsskalierung direkt Ableitungen für das T-Level-Fitting treffen lassen.
Literatur
- 1.
- Hoppe U, Hocke T, Hast A, Iro H. Cochlear Implantation in Candidates With Moderate-to-Severe Hearing Loss and Poor Speech Perception. Laryngoscope. 2021 Mar;131(3):E940-E945. DOI: 10.1002/lary.28771
- 2.
- Rader T, Doms P, Adel Y, Weissgerber T, Strieth S, Baumann U. A method for determining precise electrical hearing thresholds in cochlear implant users. Int J Audiol. 2018 Jul;57(7):502-9. DOI: 10.1080/14992027.2017.1412519
- 3.
- Dziemba OC, Brzoska T, Ihler F, Busch CJ. Eignung der Bestimmung prozentualer Hörverluste zum Monitoring der Cochlea Implantat Rehabilitation [Suitability of determining percentage hearing loss for monitoring cochlear implant rehabilitation]. HNO. 2023 Feb;71(2):83-91. German. DOI: 10.1007/s00106-022-01257-8