gms | German Medical Science

27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie
und Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen, Neurootologen und Otologen

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V. und ADANO

19. - 21.03.2025, Göttingen

Lebensqualitätsverbesserung durch CI-Versorgung bei postlingual ertaubten Erwachsenen

Meeting Abstract

Search Medline for

  • presenting/speaker Ulrich Hoppe - Universitätsklinikum Erlangen, HNO/Audiologie, Erlangen, Deutschland
  • Anne Hast - Universitätsklinikum Erlangen, HNO/Audiologie, Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V. und ADANO. 27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie und Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen, Neurootologen und Otologen. Göttingen, 19.-21.03.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc136

doi: 10.3205/25dga136, urn:nbn:de:0183-25dga1361

Published: March 18, 2025

© 2025 Hoppe et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Der Nijmegen Cochlear Implant Questionnaire (NCIQ) wurde im Jahr 2000 von Hinderink et al. vorgestellt [1]. Seitdem dient er als Mittel zur Ermittlung der Lebensqualität im Rahmen von Cochlea-Implantat-Versorgungen (CI-Versorgungen). Er wurde von der Berliner Arbeitsgruppe übersetzt und uns zur Verfügung gestellt [2]. Er wird in unserer Einrichtung routinemäßig präoperativ und zur Verlaufskontrolle eingesetzt. Gegenstand der Studie war die Frage, inwieweit der Fragebogen für die aktuellen CI-Indikationsgruppen wie beidseitige Taubheit, asymmetrischer Hörverlust und einseitige Taubheit anwendbar ist.

Hierzu wurden retrospektiv die NCIQ-Scores von 133 CI-versorgten Erwachsenen ausgewertet. Bei allen Patienten lagen die NCIQ-Scores zu folgenden Zeitpunkten vor: Präoperativ, zum Zeitpunkt der Erstanpassung des CI-Systems, nach sechs Monaten CI-Versorgung und nach 12 Monaten CI-Versorgung.

Der Gesamtscore verändert sich von präoperativ zu dem 12-Monatstermin von 52,0 (S.D.=16,4) zu 65,1 (S.D.=16,0). Den vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vorgeschlagenen kritischen Wert von 15 erreichen 52 der untersuchten Patienten. Für 23 wurde eine Verschlechterung (negative Differenz) beobachtet. Von diesen hatten zwei eine Verschlechterung oberhalb des kritischen Wertes. Bei beiden Fällen wurde eine deutliche Verbesserung des Sprachverstehens in Ruhe und im Störgeräusch beobachtet. In Gesprächen mit den Patienten wurde herausgefunden, dass sich in beiden Fällen die NCIQ-Angaben auf eine momentane Unzufriedenheit mit der aktuellen Hörsituation zurückführen ließen. Eine Hörkontrolle ergab insbesondere Hörverschlechterungen auf der kontralateralen Seite.

Die Ergebnisse demonstrieren die Bedeutung der Fragebogen und die audiometrische Testung beider Seiten oder der binauralen Situation.


Literatur

1.
Hinderink JB, Krabbe PF, Van Den Broek P. Development and application of a health-related quality-of-life instrument for adults with cochlear implants: the Nijmegen cochlear implant questionnaire. Otolaryngol Head Neck Surg. 2000 Dec;123(6):756-65. DOI: 10.1067/mhn.2000.108203 External link
2.
Hirschfelder A, Gräbel S, Olze H. The impact of cochlear implantation on quality of life: the role of audiologic performance and variables. Otolaryngol Head Neck Surg. 2008 Mar;138(3):357-62. DOI: 10.1016/j.otohns.2007.10.019 External link